© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 10/20 / 28. Februar 2020

Meldungen

Ideenklau: „Süddeutsche“ stellt Rubrik ein

München. Die Süddeutsche Zeitung hat ihre Rubrik „Unterm Strich“ im Ressort „Wissen“ eingestellt. Der verantwortliche Redakteur Christian Weber habe „in insgesamt rund einem halben Dutzend Fällen“ Zahlenvergleiche aus der Kolumne „Trockene Zahlen“ des Katapult-Magazins „übernommen“, hieß es in einer Stellungnahme des Wissenressort-Leiters Patrick Illinger. Katapult-Chefredakteur und Herausgeber Benjamin Fredrich hatte Weber in einem Online-Artikel ein „systematisches“ Vorgehen vorgeworfen. Weber habe sich zuvor in einem Mailaustausch weder entschuldigt noch einen Fehler eingesehen, sondern hätte vielmehr betont, lediglich von den Katapult-Grafiken „inspiriert“ worden zu sein. Im Internet hatten mehrere Nutzer der Süddeutschen ebenfalls Ideenklau vorgeworfen. (gb)





Keine einstweilige Verfügung gegen Roth

Stuttgart. Das Landgericht Stuttgart hat den Antrag auf eine einstweilige Verfügung (JF 7/20) des Publizisten Roland Tichy gegen die Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) abgewiesen. Die Politikerin hatte in einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen gesagt, Tichys Geschäftsmodell beruhe auf „Hetze und Falschbehauptungen“. Tichy kündigte an, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen. (gb)





NDR weist Vorwurf, parteiisch zu sein, zurück

Hamburg. Der NDR hat Vorwürfe der Unausgewogenheit in der ARD-Berichterstattung zur Hamburg-Wahl zurückgewiesen. Am Wahlsonntag um 18 Uhr präsentierte WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn die erste Prognose. Als er das prognostizierte Ergebnis für die AfD vorlas, nach dem die Partei zunächst nicht den Einzug in die Bürgerschaft geschafft hatte, brach plötzlich im Hintergrund Jubel aus. Kritiker ordneten diesen den ARD-Journalisten im Studio zu. „Der Jubel während der ARD-Prognose kam nicht aus dem ARD-Wahlstudio, sondern aus einem öffentlichen Bereich vor dem Wahlstudio“, stellte der NDR auf JF-Anfrage klar. „Dort waren zum Zeitpunkt der Prognose etwa 50 bis 70 Zuschauer versammelt, Politiker, die auf ihren Auftritt in den Wahlsendungen warteten, Partei-Mitarbeiter sowie Fotografen, Journalisten, politische Beobachter.“ (gb)