© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 10/20 / 28. Februar 2020

Meldungen

Windenergie: Hoffen auf intelligente Erzeuger

MÜNCHEN. Windkraftanlagen könnten effektiver arbeiten, würden sie intelligent gesteuert. Davon ist Lars Hoffmann überzeugt, der sich 2010 als Absolvent der TU München mit einer auf „smarte Steuerung“ spezialisierten Ausgründung selbstständig gemacht hat. Die Firma fos4X beschäftigt inzwischen 100 Mitarbeiter. Ihre Kerntechnologie besteht aus einem opto-elektronischen Chip, eingebaut in ein Meßgerät im Turbinenkopf, das mit faseroptischen Sensoren im Rotorblatt verbunden ist. So würden Windturbinen „intelligente Stromerzeuger“, die den Energieeintrag der Anlage steigern, operative Kosten senken und ihre Lebensdauer verlängern. Das werde eine Innovationswelle in der Energiebranche auslösen, die mit ihrer bisherigen Strategie, Leistung durch Größe zu optimieren, an Grenzen der Akzeptanz stoße (UmweltMagazin, 9/19). (ck)

 www.fos4x.de





Venezuela: Medizinische Versorgung kollabiert

CARACAS. Während alle Welt gebannt auf das Coronavirus schaut, befindet sich Venezuela längst im Ausnahmezustand. Wie Tankred Stöbe von „Ärzte ohne Grenzen“ berichtet, ist die medizinische Versorgung faktisch kollabiert. In den meisten Krankenhäusern gebe es nichts mehr: keine Medikamente, kein Verbandsmaterial, keine für die Hygiene essentiellen mikrobiologischen Untersuchungsverfahren. Es fehle in den maroden, seit den 1960er Jahren nicht modernisierten Kliniken selbst an Betten und Matratzen. Die Hälfte der Ärzte und des Pflegepersonals ist ins Ausland geflohen. Im „Goldgräber“-Bundesstaat Bolívar breite sich Malaria, an der schon eine Million Venezolaner litten, epidemisch auch über die Grenzen nach Brasilien und Guyana aus (Deutsches Ärzteblatt, 1-2/20). (ft)

 www.aerzteblatt.de





Verschwiegener Anteil der „Bevölkerungsbombe“

REGENSBURG. Die Bevölkerungsexplosion belastet die Umwelt, treibt den Schwund der Artenvielfalt voran, und dies werde alle anderen Probleme unlösbar machen, warnte 1958 der „Brave New World“-Autor Aldous Huxley. In die gleiche Kerbe schlugen 1968 der Populationsbiologe Paul Ehrlich (Stanford University) mit seinem Klassiker „Die Bevölkerungsbombe“ und der Frankfurter Ökologe Bruno Streit in seinem „Kurzlehrbuch Ökologie“ (1980). Obwohl der Zusammenhang unbestritten sei, spiele er in der aktuellen Klima-Debatte keine Rolle, wundert sich Streit heute. Jährlich müßten 80 Millionen neue Erdenbürger zusätzlich versorgt werden. Sein Netzwerk „BioFrankfurt“, dem 14 Forschungseinrichtungen im Rhein-Main-Gebiet angehören, wolle mehr Aufklärungsarbeit leisten (Umwelt-Briefe, 12/19). (rs)

 www.umweltbriefe.de





Erkenntnis

„Es gibt noch keine ökonomisch sinnvollen Techniken, aus Polyethylen-Kunststoffen hochwertige Produkte herzustellen. (...) Wir müssen das ändern, sonst gibt es 2050 mehr Plastik als Fische in den Ozeanen.“

Miranda Wang, Molekularbiologin und Chefin von BioCellection