© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 11/20 / 06. März 2020

Meldungen

Konjunkturprogramm wegen Corona-Krise?

BERLIN. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rechnet damit, daß Deutschland einen hohen Preis für die Ausbreitung des Coronasvirus zahlen müsse. „Lieferketten sind schon jetzt gefährdet, und größere Probleme werden unabwendbar sein, so daß Produktionsprozesse und damit die Wirtschaftsleistung leiden werden“, erklärte DIW-Präsident Marcel Fratzscher. Die Sars-CoV-2-Pandemie komme zu einem „ungünstigen Zeitpunkt, denn wegen globaler Handelskonflikte, des Brexits und der Probleme der Automobilbranche ist die deutsche Wirtschaft eh schon angeschlagen“. Die Bundesregierung müsse nun Firmen und Konsumenten unterstützen und den wirtschaftlichen Abschwung abfedern. Hongkong zahlt zur Konjunkturstützung nun jedem Einwohner über 18 Jahren 10.000 Hongkong-Dollar (1.175 Euro) aus. Der Economic Stimulus Act der Regierung von George W. Bush schickte im Krisenjahr 2008 den US-Steuerbürgern Barschecks von 300 bis 600 Dollar pro Kopf – zur freien Verwendung. (fis)

 berlinoeconomicus.diw.de





FDP: „Landwirtschaft braucht Unterstützung“

MAINZ. Der FDP-Politiker Volker Wissing hält dauerhafte Agrarsubventionen für unverzichtbar. „Die Landwirtschaft braucht Unterstützung, denn allein kann sie dem internationalen Wettbewerbsdruck nicht standhalten“, erklärte der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister im Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft (2/20). Auch „Kulturlandschaftspflege und Agrarumweltmaßnahmen müssen wir entsprechend vergüten. Denn wir können nicht erwarten, daß die Landwirtschaft kostenlos für die Allgemeinheit tätig wird“, so der 49jährige FDP-Landeschef. Er sehe Subventionen kritisch, aber „der Brexit wurde auf dem Land herbeigesehnt, nicht in der Londoner City oder in den Industriezentren. Und deswegen müssen wir darauf achten, daß die ländlichen Räume nicht abgehängt werden“, warnte Wissing, der es auch „sehr honorig“ fand, daß der thüringische FDP-Landeschef Thomas Kemmerich als „Kandidat der Mitte“ für das Amt des Ministerpräsidenten kandidiert habe. (fis)

 www.iwd.de/artikel





Zahl der Woche

7.300 Euro kostete die Steuerzahler 2017 die Ausbildung eines Schülers an öffentlichen Schulen. 82 Prozent der Ausgaben entfielen auf das Personal. Die höchsten Kosten vermeldeten Berlin (9.700 Euro) und Hamburg (9.600 Euro), die niedrigsten NRW (6.400 Euro). (Quelle: Statistisches Bundesamt)