© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 11/20 / 06. März 2020

Genderkritischer Feminismus organisiert sich
Butlers Plunder entsorgen
(wm)

Auch das britische Gefängniswesen kommt heute dem Gender-Irrsinn sehr weit entgegen. So werden nicht-operierte Männer, allein weil sie behaupten, sich als Frauen zu fühlen, in Frauen-Haftanstalten eingeliefert. So etwa der verurteilte Pädophile und Vergewaltiger „Karen“ White, der dort prompt weibliche Mitgefangene sexuell überfiel. Das Urteil, das dann über diesen Wiederholungstäter zu fällen war, sprach ungerührt davon, „ihr Penis“ habe beim Übergriff „aus der Hose gehangen“. Für die Philosophin Kathleen Stock (University of Sussex) ist das ein zwar krasses, aber kein seltenes Symptom dafür, daß sich Gesetzgebung, Justiz, Medien und Bildung des Vereinigten Königreichs „fest im Klammergriff“ des Genderismus befinden. Unzählige Institutionen, von den Ministerien, Universitäten und sogar der Bank von England bis hinab zu Polizeistationen und Gefängnissen, wetteiferten darum, von „Stonewall“, der britischen „Schwulenrechtsorganisation schlechthin“, als „Diversity Champions“ abgesegnet zu werden. Andernfalls drohe die Ächtung wegen „Transphobie“. Stock glaubt jedoch, das Ende dieses Kulturkriegs einer Promille-Minderheit zu erkennen, die mit ihrem unwissenschaftlichen, von der US-Ideologin Judith Butler kreierten „Plunder“ der „Wahlfreiheit des Geschlechts“ noch zu triumphieren scheine. Denn es sehe so aus, „als ob die Gender Studies erledigt sind“. Gleichwohl bedürfe es dagegen des couragierten Widerstands. Diesen organisiert Stock gerade mit anderen Philosophinnen, um dem „genderkritischen Feminismus“ publizistisch verstärkt Gehör zu verschaffen. Denn „an der Vorstellung, das es zwei Geschlechter gibt, ist nichts verkehrt“ (Cicero, 3/2020). 


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