© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 11/20 / 06. März 2020

CD-Kritik: Molly Hatchet – Battleground
Mit Gottvertrauen
Jörg Fischer

Mit der „three guitar army“ von Dave Hlubek, Duane Roland und Steve Holland sowie dem „Double Trouble Live“-Album (1985) schrieben Molly Hatchet ab 1975 Southern-Rock-Geschichte: konföderiert à la Lynyrd Skynyrd, filigran wie The Outlaws, metallischer als ZZ Top. Doch als die Band aus Florida 1996 auf der legendären Freilichtbühne Loreley im WDR-Rockpalast auftrat, war niemand von der Ursprungsbesetzung mehr dabei.

Doch dank Gitarrist Bobby Ingram, Tastenvirtuose John Galvin, dem neuen Sänger Phil McCormack und epischen Meisterwerken wie „Devil’s Canyon“, „Silent Reign of Heroes“ und „Kingdom of XII“-CD erlebten Molly Hatchet einen zweiten Frühling. Mit „Warriors of the Rainbow Bridge“ kehrte 2005 sogar Hlubek, Komponist der Hatchet-Hymne „Fall of the Peacemakers“, triumphal zurück. Selbst als er auf der US-Tour 2016 gesundheitsbedingt erst im zweiten Konzertteil auf die Bühne kam, spielte Hlubek genial wie immer. Nur ein Jahr später starb er 66jährig, McCormack folgte ihm 2019. Mastermind Ingram, der vor zehn Jahren einen Herzinfarkt überlebte und seither auf Gott und Jesus vertraut, gibt aber nicht auf: Mit dem neuen Sänger Jimmy Elkins und dem Live-Album „Battleground“, das 19 unvergängliche Juwelen aus der 45jährigen Hatchet-Karriere enthält, melden sich die Südstaatler eindrucksvoll zurück.

Molly Hatchet Battleground Steamhammer 2019  mollyhatchet.com