© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 11/20 / 06. März 2020

Meldungen

Umfrage: Mehrheit ist für Sterbehilfe

ERFURT. Eine deutliche Mehrheit der Deutschen (72 Prozent) findet es gut, daß geschäftsmäßige Sterbehilfe künftig unter bestimmten Umständen erlaubt ist. Das ergab eine Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-Consulere (Erfurt) im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar). Zehn Prozent der Befragten widersprachen der Ansicht. Elf Prozent wußten keine Antwort, sieben Prozent äußerten sich nicht. Anlaß ist das Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Es hatte den Strafrechtsparagraphen 217 gekippt, der die auf Wiederholung angelegte Hilfe beim Suizid verbot (Seite 13). Wie aus der Umfrage weiter hervorgeht, steigt die Zustimmung zur geschäftsmäßigen Sterbehilfe mit zunehmendem Alter, von 61 Prozent bei den 18- bis 29jährigen bis zu 79 Prozent bei den über 60jährigen. Bei den Befragten aller christlichen Konfessionen sprach sich eine deutliche Mehrheit für die Zulassung der geschäftsmäßigen Sterbehilfe aus. Die Zustimmung liegt bei den landeskirchlichen Protestanten mit 77 Prozent am höchsten, gefolgt von Katholiken mit 68 Prozent und Freikirchlern mit 65 Prozent. Von den Konfessionslosen sprachen sich 81 Prozent für die geschäftsmäßige Sterbehilfe aus und nur fünf Prozent dagegen. Bei muslimischen Befragten fanden nur 31 Prozent die künftige Erlaubnis gut, 26 Prozent lehnten sie ab. Eine klare Mehrheit findet die positive Bewertung der Beihilfe zur Selbsttötung in allen politischen Lagern, von 74 Prozent bei den CDU/CSU-Wählern bis hin zu 83 Prozent bei FDP-Parteigängern. Die Anhänger von SPD und AfD begrüßten sie zu jeweils 76 Prozent, Linke-Wähler zu 80 Prozent und Grünen-Wähler zu 82 Prozent. (idea/JF)





Coronavirus: Leipziger Buchmesse abgesagt

LEIPZIG. Die Leipziger Buchmesse ist wegen der Gefahr durch den sich ausbreitenden Coronavirus abgesagt worden. Sie sollte vom 12. bis 15. März mit etwa 2.500 Ausstellern aus rund 50 Ländern stattfinden. Sachsens Ministerpräsident twitterte am Dienstag: „Gesundheit & Sicherheit gehen in diesem Fall ganz klar vor“. Das Ziel sei es, „die sächsische Bevölkerung zu schützen und eine Ausbreitung des Coronavirus so weit wie möglich einzudämmen & zu bekämpfen“. Ebenfalls bereits abgesagt beziehungsweise verschoben wurden die Tourismusbörse ITB in Berlin, die Münchner Handwerksmesse IHM, die Pro Wein in Düsseldorf und in Köln die Eisenwaren- sowie die Fitneßmesse Fibo. (tha)





Sprachpranger

Emperors Nonsens

Werbeplakat der Münchner Bäckerei Rischart für ihren Kaiserschmarrn