© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 11/20 / 06. März 2020

Meldungen

Erste-Weltkriegs-Helme: Gut gegen Schockwellen

SAN FRANCISCO. Im Ersten Weltkrieg ersetzten nach und nach Stahlhelme die ledernen Pickelhauben oder Képis aus Stoff, deren Zweck darin bestehen sollte, die Soldaten vor herumfliegenden Splittern und Schrapnellgeschossen zu schützen. Dabei bewahrten sie das Gehirn der Kämpfer zugleich auch vor Schäden infolge der Schockwellen bei der Explosion von Granaten. In dieser Hinsicht waren der französische Adrian-Helm, der britische Brodie-Helm und der deutsche Stahlhelm M16 den heutigen Hightech-Helmen wie dem Advanced Combat Helmet (ACH) der US-Streitkräfte ebenbürtig oder sogar überlegen. Dies ergab eine Testreihe von Forschern um Joost Op ’t Eynde von der Duke University in Durham (North Carolina). Alle Helme hielten den Druckstößen stand und verringerten die Hirnblutungsgefahr für die Träger um den Faktor Fünf bis Zehn (Online-Journal PlosOne vom 13. Februar 2020). Und der Adrian-Helm von 1915 schnitt überraschenderweise noch etwas besser ab als der 2002 bei der U.S. Army eingeführte, aus hochentwickeltem Kunststoff bestehende ACH-Helm, weil er einen verdickten Kamm auf der Oberseite besaß. (ts)

 www.journals.plos.org





Neue Nachweise: Erbgut mysteriöser Menschenart  

WASHINGTON. Im Erbgut der Europäer und Asiaten sind auch Spuren von archaischer DNA enthalten, welche auf frühere Vermischungen mit dem Neandertaler und dem geheimnisvollen sibirischen Denisova-Menschen zurückgehen. Doch damit nicht genug. Nun kam heraus, daß manche der heutigen Westafrikaner ebenfalls Gene in sich tragen, die von einer deutlich primitiveren Spezies als dem Homo sapiens sapiens stammen. Das ist das Ergebnis der Untersuchungen von Arun Durvasula und Sriram Sankararaman vom Department of Human Genetics der University of California in Los Angeles, in deren Verlauf 405 Genome der westafrikanischen Bevölkerungsgruppen der Yoruba und Mende analysiert wurden (Science Advances vom 12. Februar 2020). Dabei stießen die Forscher auf zwei bis 19 Prozent Erbmaterial, welches offenbar von einer bislang völlig unbekannten mysteriösen Menschenart stammt, die möglicherweise schon vor 124.000 Jahren Kontakt zu den Vorfahren der heutigen Westafrikaner gehabt hatte. (ts)

 www.advances.sciencemag.org





Erste Sätze

Nach Männern verlangt uns!

Julius Disselhoff: Wegweiser zu Johann Georg Hamann, dem Magus im Norden, Elberfeld 1871





Historisches Kalenderblatt

12. März 1945: Dem Luftangriff der US-Bomberflotte auf Swinemünde, Anlaufpunkt vieler Flüchtlingsschiffe und -trecks, fallen zwischen 14.000 und 23.000 Menschen zum Opfer. Die meisten dieser Toten blieben anonym und ruhen an der Kriegsgräberstätte Golm.