© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 11/20 / 06. März 2020

Meldungen

„Notfallkochbuch“ für künftige Stromausfälle

BONN. Die Bundesregierung will den Anteil der Ökoenergien bis 2030 von 46 auf 65 Prozent steigern. Doch Wind und Sonne liefern nur unregelmäßig Strom. Daher haben das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), die Bonner Feuerwehr und das Technische Hilfswerk (THW) vorsorglich das Projekt „Notfallkochbuch“ gestartet. Es soll die Frage beantworten, wie man bei einem Blackout und ohne Leitungswasser eine nahrhafte Mahlzeit zubereiten kann. Bis zum 15. Mai können Bürger je drei Rezepte an die Adresse notfallkochbuch.bbk@gmail.com einreichen. „Die Gerichte sollen sich ohne elektrische Kochgelegenheit zubereiten lassen“, so das BBK. Die 50 kreativsten Rezepte würden von einer Fachjury ausgewählt im Notfallkochbuch veröffentlicht. Alle Zutaten müßten aber in der BBK-Broschüre „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ aufgeführt sein. Zusätzlich erlaubt seien nur haushaltsübliche Gewürze. (fis)

 www.bbk.bund.de





Woher kamen die Siedler der Westmittelmeerinseln?

WIEN. Woher kamen die ersten Bewohner der Balearen, Siziliens und Sardiniens? Aus den eurasischen Steppen, Persien, Nordafrika und von der Iberischen Halbinsel. Das fand ein Forscherteam um die Anthropologen Ron Pinhasi und Daniel Fernandes heraus. Die Erbgutanalyse von 66 Menschen, die vor bis zu 7.000 Jahren auf einer der Mittelmeerinseln gelebt haben, wurde von der Abteilung für Evolutionäre Anthropologie der Uni Wien durchgeführt. Die Iberische Halbinsel sei nicht nur Zielort für Ost-West-, sondern auch Ausgangspunkt für West-Ost-Wanderungen gewesen. Seewanderungen aus Nordafrika hätten lange vor der Ära der Seefahrerzivilisationen des östlichen Mittelmeers begonnen und in mehreren Teilen des Mittelmeers stattgefunden. (fis)

 nature.com/





Saatgutrecht verknappt Wildpflanzensaatgut

Langgöns. Das im März in Kraft getretene neue Saatgutrecht erlaubt nur noch „ursprungsgebietstreue Saatgutmischungen“. Der Verband der Wildsamen- und Wildpflanzenproduzenten (VWW) warnt aber, daß nun in vielen Regionen keine Wiesenmischungen mehr zu beziehen seien. Die Saatgutproduktion sei noch nicht so differenziert entwickelt, daß in jedem der 22 Ursprungsgebiete genügend Arten für die wichtigsten Mischungen zur Verfügung stünden. Mittelfristig seien Arten aus Nachbarursprungsgebieten daher unverzichtbar. Der VWW regt durch Neufassung der Erhaltungsmischungsverordnung eine pragmatische Übergangslösung an. Diese erlaube die Zulassung von Ersatzherkünften. (rs)

 www.natur-im-vww.de





Erkenntnis

„Die größte Gefahr ist, daß Künstliche Intelligenz (KI) von einigen wenigen ausgenutzt wird, um wirtschaftlichen Profit zu machen oder politische Macht zu gewinnen.“

Armin Grunwald, Physiker und Leiter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Bundestag