© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 12/20 / 13. März 2020

Meldungen

Erneut Mahnmal für Bombenopfer geschändet

CHEMNITZ. Wenige Tage nach dem Gedenken an die Opfer der alliierten Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg auf Chemnitz haben Unbekannte ein Mahnmal beschmiert und die Opfer verunglimpft. Wie die Chemnitzer Polizei vergangenen Sonntag mitteilte, beschmierten die Täter zwischen Donnerstag und Sonnabend das Mahnmal auf dem Städtischen Friedhof in Bernsdorf großflächig mit Farbe. Die Unbekannten sprühten die in der linksradikalen Szene bekannten Sprüche „Deutsche Täter sind keine Opfer“ und „Fuck Nazis“ auf das Denkmal. Laut der Tageszeitung Freie Presse übermalten die Täter zudem Zeilen eines Gedichts des kommunistischen Schriftstellers Louis Fürnberg und zerstörten Blumen und Kränze. Die Polizei ermittelt nun wegen Sachbeschädigung und Störung der Totenruhe. Die Beamten schätzen den Schaden auf mindestens 1.000 Euro. Bei den alliierten Luftangriffen von Februar bis April 1945 waren Schätzungen zufolge 6.000 Menschen getötet worden. Allein in der Nacht vom 5. auf den 6. März sollen 2.100 bis 4.000 Personen ums Leben gekommen sein. Zudem zerstörten die britische, kanadische und US-amerikanische Luftflotte rund 80 Prozent der Innenstadt. Dem Blatt zufolge prüft die Polizei auch Zusammenhänge zu ähnlichen Schmierattacken, die sich in der vergangenen Woche auf dem denkmalgeschützten Friedhof ereignet hatten. Mitte Februar hatten Linksradikale Kränze für die Bombenopfer in Dresden verbrannt. „Deutsche Täter sind keine Opfer – Dresdner Opfermythos und Gedenken abschaffen!“, hieß es in einem Bekennerschreiben auf dem linksextremen Szeneportal „Indymedia“. Zuvor hatten Linke für Empörung gesorgt, als sie eine Gedenkveranstaltung auf dem Heidefriedhof störten. (ls)





Pastorin ruft zum Sturm auf Parlamente auf

BERLIN. Die evangelische Pastorin Annette Behnken hat angesichts des Migrantenansturms auf die griechische Grenze dazu aufgerufen, Druck auf die Politik auszuüben, um sie zur Flüchtlingsaufnahme zu bewegen. „Bilder zeigen, wie Grenzschützer Luft aus Flüchtlingsbooten lassen wollen, damit die Fliehenden untergehen. Flüchtende werden mit Gewalt zurückgedrängt“, klagte Behnken in der ARD-Sendung „Das Wort zum Sonntag“. Doch das sei nur ein Bruchteil des Elends in den überfüllten Flüchtlingslagern. „Angesichts dessen sollte sich jedem einzelnen Europäer und jeder Europäerin Tag und Nacht der Magen umdrehen“, empörte sich die Geistliche aus der Landeskirche Hannover. „Wir müssen auf die Straßen gehen! Everyday for future and humanity. Wir müssen die Parlamente stürmen, in denen Neofaschisten sitzen und uns in Schreckstarre verfallen lassen genauso wie das Coronavirus.“