© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 12/20 / 13. März 2020

Frisch gepresst

Gegenmittel. Was haben Sexismus und das Coronavirus gemeinsam? Beide breiten sich seuchenhaft aus und durchdringen alle Bereiche des Alltags. Anders als bei Sex, der – gleich ob ehelich oder ungezähmt – irgendwie im Verhältnis zur Liebe steht und wenigstens temporär zusammenführt, ist für die, die „Sexismus!“ schreien, Sex ganz ohne Eros und ausschließlich ein Machtverhältnis. Durch Sexismus, die Überbewertung von Sexualität, wird jede Begegnung zwischen den Geschlechtern im Keim erstickt; nach MeToo kann jede Annäherung für Männer zur Falle werden. Die Träume, die seit der Sexwelle der Siebziger im Sexshop („Du kannst jede Frau haben“) und im Frauenbuchladen („Ich brauche keinen Mann“) bereitgehalten werden, sind, an der Wurzel gepackt, gleichermaßen zukunftsfeindlich: Diese Revolution wird keine Kinder haben, die sie fressen könnte. In anekdotenhaftem Schreibstil seziert Bernhard Lassahn auch im dritten Teil seiner „Trilogie zur Rettung der Liebe“ tiefernste Dinge zwischen Mann und Frau, scharfsinnig und in stimmigen Bildern. Gegen Sars-CoV-2 wird fieberhaft an einem Impfstoff geforscht. Das Antidot gegen die Vergiftung der Geschlechterverhältnisse durch den Feminismus gibt es schon: Es ist die Liebe. (ru)

Bernhard ­Lassahn: Frau ohne Welt. Trilogie zur Rettung der Liebe. Teil 3: Der Krieg gegen die Zukunft, Edition Sonderwege bei Manuskriptum, Lüdinghausen und Berlin 2019, 298 Seiten, broschiert, 14,90 Euro





Quatsch! Nun ist dieser US-amerikanische Feministen-Schinken von Piper neu aufgelegt worden. Vor zehn Jahren sagte Hanna Rosin das Ende der Männer voraus. Tja, möchte frau ihr zurufen – das war wohl nichts. Und niemand bedauert das mehr als die Schreiberin dieser Zeilen. Aber die Realität sieht anders aus. Menschen werden von Rosin auf ihre Wirtschaftlichkeit im Produktionsprozeß des Kapitalismus reduziert. Rosin sieht voraus, daß nicht ein Geschlechterkampf, sondern veränderte ökonomische Bedingungen die Vorherrschaft des Mannes in die Knie zwingen werde. Quatsch! Man müsse diese Aufbruchsstimmung verstehen, waren doch die Obamas gerade an die Macht gekommen, heißt es im neuen Vorwort. Tja, gebracht hat das weder den Frauen etwas noch der Wirtschaft und schon gar nicht dem Frieden in der Welt. Aber immerhin: Schwarz waren sie und elegant. (mec)

Hanna ­Rosin: Das Ende der Männer und der Aufstieg der Frauen. Piper Verlag, München 2020, Taschenbuch, 408 Seiten, 12 Euro