© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 13/20 / 20. März 2020

Meldungen

Mehrheit der Deutschen gegen Kontingent  

ERFURT. Nur ein knappes Drittel der Deutschen (32 Prozent) ist dafür, daß Deutschland ein festgelegtes Kontingent von Flüchtlingen aus dem griechisch-türkischen Grenzgebiet aufnimmt. 44 Prozent der Bürger sprachen sich laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur idea dagegen aus. 15 Prozent wissen nicht, wie sie dazu stehen, neun Prozent gaben keine Antwort. Die Ablehnung fällt im Osten Deutschlands deutlicher aus als im Westen. Während sich in den alten Bundesländern 34 Prozent für die Aufnahme eines Kontingents von Flüchtlingen aussprachen (42 Prozent dagegen), waren es in den neuen Ländern 26 Prozent (53 Prozent dagegen). Unter christlichen Konfessionen kommt die stärkste Zustimmung für eine Aufnahme von den freikirchlichen Befragten, die zu je 40 Prozent dafür und dagegen sind. Unter evangelisch-landeskirchlichen Umfrageteilnehmern stimmten 36 Prozent zu (44 Prozent Ablehnung), bei den römisch-katholischen waren es 34 Prozent (42 Prozent Ablehnung). Konfessionslose Befragte sprachen sich zu 30 Prozent für die Aufnahme aus und zu 48 Prozent dagegen.Deutliche Unterschiede zeigen sich zwischen den Anhängern der politischen Parteien. Für die Aufnahme eines Flüchtlingskontingents sind vor allem die Wähler der Grünen (63 Prozent gegenüber 22 Prozent Ablehnung), gefolgt von den Parteigängern von SPD (48 zu 32 Prozent) und Linken (46 zu 33 Prozent). Bei den übrigen Parteien überwiegt die Ablehnung, am deutlichsten bei den Anhängern der AfD (zehn Prozent dafür, 87 Prozent dagegen), gefolgt von den FDP-Sympathisanten (25 Prozent dafür, 60 Prozent dagegen). Bei den CDU/CSU-Wählern waren 31 Prozent dafür und 46 Prozent dagegen. (idea/tb)





Künast fordert Antifa- Dauerfinanzierung 

BERLIN. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Renate Künast hat eine dauerhafte Finanzierung der Antifa gefordert. „Ich bin es leid, wie wir seit Jahren darum kämpfen, daß NGOs und Antifa-Gruppen, die sich engagieren, um ihr Geld ringen und nur von Jahr zu Jahr Arbeitsverträge abschließen können. Sie müssen eine verläßliche Finanzierung haben“, sagte sie vergangenen Donnerstag im Bundestag. Weiter beklagte sie, daß diesen Organisationen immer wieder Gelder gestrichen würden. Im Kampf gegen Rechtsextremismus bedürfe es zudem Institutionen, die unabhängig wissenschaftlich arbeiteten. Als einen ersten Schritt verlangte sie, das Wort „Rasse“ aus der Verfassung zu streichen. In ihrer Rede im Parlament warnte sie vor neuen Erscheinungsformen der Rechtsextremen. Sie kämen nicht mehr „in Bomberjacken und Springerstiefeln, sondern mit weißem Kragen und Tweedjacket“. (ag)