© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 13/20 / 20. März 2020

Meldungen

Uwe Steimle ist Sprachwahrer des Jahres

ERLANGEN. Der Kabarettist und Schauspieler Uwe Steimle (56) ist von den Lesern der Deutschen Sprachwelt zum „Sprachwahrer des Jahres 2019“ gewählt worden. Er erhielt mit 54,8 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit, teilte die vierteljährlich erscheinende Sprachzeitung in der vorigen Woche mit. Auf dem zweiten Platz folgt mit Dieter Nuhr ein weiterer Kabarettist (21,3 Prozent). Beide seien nach Angaben der Deutschen Sprachwelt 2019 zu „Symbolfiguren der Redefreiheit“ geworden. Steimle habe den Ausdruck „Ostalgie“ zum geflügelten Wort gemacht. Als Kabarettist spiele er mit Klischees, was manche verunsichere. Dabei sei gerade die Verunsicherung ein künstlerisches Mittel, um Schubladendenken zu überwinden. Bis 2019 zeigte der MDR die Fernsehserie „Steimles Welt“. Darin besuchte Steimle Mitteldeutsche, mit denen er sich über ihre Geschichten vor und nach der „Kehre“ unterhielt. Sie durften dort frei von der Leber weg reden, was er auch selbst gern macht. Nachdem er dem MDR jedoch mangelnde Staatsferne vorgeworfen hatte, stellte der Sender unter Zuschauerprotesten „Steimles Welt“ ein. Unter dem Titel „Heute ich! Morgen du …?“ lädt Steimle nun zu einer „Mutmachveranstaltung“ nach Dresden folgendermaßen ein: „Keine Angst haben, frei und vor allem unabhängig denken dürfen. Meinungen sagen, Meinungen aushalten. Dafür sind Menschen 1989 auf die Straße gegangen, unter vielen anderen auch Uwe Steimle. Heute, nach 30 Jahren, werden Künstler schon wieder angefeindet, stigmatisiert, indirekt an den Pranger gestellt. Denkkorridore, Denkgeländer erinnern zunehmend an längst vergangene Zeiten, die wir überwunden glaubten.“ Die Deutsche Sprachwelt hat nach eigenen Angaben rund 80.000 Leser. (tha)

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Hilfen für Künstler und Kultureinrichtungen

BERLIN. Bei einem kulturpolitischen Spitzengespräch haben die Kulturminister der Länder sowie die Kulturstaatsministerin der Bundesregierung, Monika Grütters (CDU), vergangenen Freitag im Kanzleramt vereinbart, im erforderlichen Umfang Finanzhilfen und Mittel für Härtefälle insbesondere für freie Kulturschaffende sowie private Kultureinrichtungen beziehungsweise kulturelle Veranstaltungsbetriebe zur Verfügung zu stellen. Bereits zuvor hatte Grütters mit Blick auf die Absage von Kulturveranstaltungen und des „spürbaren Besucherrückgangs“ wegen des Coronavirus erklärt, ihr sei bewußt, daß diese Situation „eine große Belastung für die Kultur- und Kreativwirtschaft bedeutet und insbesondere kleinere Einrichtungen und freie Künstler in erhebliche Bedrängnis bringen kann“. Der Kulturausschuß des Bundestages will am 25. März über Hilfen für Künstler beraten. (tha)