„Unsere Grundrechte werden in einem derartigen Tempo und so frei von kritischer Debatte ausgesetzt, daß man sich fragen muß, ob uns die Tragweite der Maßnahmen überhaupt bewußt ist. Aber nein, es geht bei der Infragestellung von Ausgangssperren nicht um schlichten Egoismus, sondern ebenfalls um die Sorge um unsere Gesellschaft.“

Simon Schütz, Journalist, in der „Bild“-Zeitung am 20. März

„Wenn wir nicht vorsichtig sind, könnte die Epidemie einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte der Überwachung markieren. Nicht nur, weil sie den Einsatz von Massenüberwachungsinstrumenten in Ländern normalisieren könnte, die sie bisher abgelehnt haben, sondern noch mehr, weil sie einen dramatischen Übergang von der ‘Über- zur Unter-der-Haut-Überwachung’ bedeutet. Bisher wollte die Regierung, wenn Ihr Finger den Bildschirm Ihres Smartphones berührte und auf einen Link klickte, wissen, auf was genau Ihr Finger klickte. Doch mit dem Coronavirus verschiebt sich der Schwerpunkt des Interesses. Nun will die Regierung die Temperatur Ihres Fingers und den Blutdruck unter der Haut wissen.“

Yuval Noah Harari, israelischer Historiker, in der „Financial Times“ am 21. März

„Mit der Integration ist es nicht wie mit der Mathematik. Wenn man in der Schule Mathematik lernt und dann geht man ins Abitur und besteht, dann ist klar, man kann es. Wenn man in einen Integrationskurs geht und macht 600 Stunden Deutsch und dann noch 30 Stunden einen Orientierungskurs, in dem die Gesellschaft Deutschlands erklärt wird (...), dann ist man noch lange nicht integriert. Integration bedeutet nicht nur, daß der Mensch die Grundfähigkeit hat, in unserer Gesellschaft zu leben, sondern daß er auch den Willen mitbringt, diese neue Gesellschaft als seine eigene anzunehmen.“

Hans-Georg Maaßen, Ex-Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, in einem Filmportrait von Imad Karim auf dessen Youtube-Kanal am 22. März

„Das Virus mag aus anthropozentrischer Sicht ein übler Geselle sein, aber es ist dafür verantwortlich, daß die Grenzen wieder kontrolliert werden, daß die EU in all ihrer prangenden Unwichtigkeit dasteht, daß die Grünen und Greta nicht nur die Klappe halten, sondern alle westliche Welt sich in Ruhe vergewärtigen kann, wie eine Gesellschaft und die zu ihr gehörende Wirtschaft aussähen, wenn diese Figuren das Sagen hätten. Das wird sich in den nächsten Wochen noch deutlicher offenbaren.“

Michael Klonovsky, Publizist, auf seinem Blog „Acta diurna“ am 22. März

„Eine schläfrige Regierung, die gestern noch das Virus aus China, Iran und Italien ungehindert einreisen ließ und seiner frivolen Verbreitung im rheinischen Karneval und während der Hamburger Skiferien zuschaute, ist bereit zum Äußersten zu gehen. Wenn es schon an Schutzbekleidung, Atemmasken und Desinfektionsmitteln fehlt, darf es jetzt nicht auch noch an Entschlossenheit fehlen.“

Gabor Steingart, Journalist und Medienmanager, in seinem „Morning Briefing“ am 23. März