© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 14/20 / 27. März 2020

Meldungen

Neuseeland: Abtreibung nicht mehr strafbar

WELLINGTON. Neuseelands Parlament hat mit 68 zu 51 Stimmen dafür gestimmt, Abtreibung zu entkriminalisieren und aus dem Strafgesetz zu streichen. Das neue Gesetz liberalisiert die Abtreibungsregeln und behandelt die Praxis als eine gesundheitliche Angelegenheit und nicht mehr als eine kriminelle. Frauen können nun in den ersten 20 Wochen der Schwangerschaft Abtreibungen durch einen Arzt vornehmen lassen. Gemäß einem Gesetz aus dem Jahr 1961 galt Schwangerschaftsabbruch in Neuseeland als Straftat, Abtreibungsärzten drohten bis zu 14 Jahre Gefängnis. Obwohl das Gesetz nie angewendet wurde und Frauen im Falle eines Schwangerschaftsabbruchs keine Strafe drohte, betonte Gesundheitsminister Andrew Little die Notwendigkeit der Gesetzesänderung. (ctw)





EU: 12 Prozent mehr Asylbewerber als 2018

BRÜSSEL. Im Jahr 2019 haben 612.700 erstmalige Asylbewerber Schutz in den Mitgliedstaaten der EU beantragt. Das sind nach Angaben des Brüsseler Statistikamtes Eurostat 12 Prozent mehr als 2018 (549.000) und in etwa die Hälfte des Spitzenwerts von 2015, als 1.216.900 Erstasylanträge registriert wurden. Syrer (74.400 erstmalige Bewerber) und Afghanen (52.500) stellten nach wie vor die größten Staatsangehörigkeitsgruppen dar, gefolgt von Venezolanern (44.800). Mit 142.400 (23 Prozent) registrierten erstmaligen Asylbewerbern liegt Deutschland an der Spitze. Dicht gefolgt von Frankreich (119.900, 20 Prozent), Spanien (115.200, 19 Prozent), Griechenland (74.900, 12 Prozent) und Italien (35.000, 6 Prozent). Die höchste Zahl an Erstasylanträgen im Verhältnis zur Bevölkerung wurden in Zypern (14.495 Erstbewerber pro Million) verzeichnet. Gefolgt von Malta (8.108), Griechenland (6.985) und Luxemburg (3.585). (ctw)





USA entsetzt über afghanische Regierung 

KABUL. Afghanistans Präsident Mohammad Ashraf Ghani hat nach der Entscheidung Washingtons, die Hilfe für sein Land um eine Milliarde Dollar zu kürzen, betont, daß die Kürzung der Wirtschaftshilfe keinerlei Auswirkungen auf die Schlüsselsektoren des Landes haben werde. Parallel dazu würden auch die Bemühungen um eine Lösung der Regierungskrise durch Verhandlungen fortgesetzt. Zuvor hatte US-Außenminister Mike Pompeo kritisiert, daß Ghani und der ehemalige Chef der Exekutive Abdullah Abdullah sich nicht auf eine integrative Regierung einigen konnten. „Ihr Versagen hat den amerikanisch-afghanischen Beziehungen geschadet“, erklärte Pompeo. Vor diesem Hintergrund sei Washington auch bereit, die Hilfe bis 2021 um eine weitere Milliarde US-Dollar zu kürzen. (ctw)