© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 14/20 / 27. März 2020

CD-Kritik: Michael Sweet – Ten
Jesus hilft uns
Jörg Fischer

Als sich der Black Metal in Europa etablierte, ließ die Antwort aus God’s Own Country nicht lange auf sich warten: Das kalifornische Quartett Stryper etablierte mit „Soldiers Under Command“ (1985) und „To Hell with the Devil“ (1986) den christlichen White Metal. Sänger und Gitarrist Michael Sweet ging 1992 eigene Wege, doch die Stryper-Fangemeinde gierte nach dem Original und bekam 2005 mit „Reborn“ die Wiedervereinigung – inklusive der alten Hits und der traditionellen Bibelverteilung ans Publikum, wie die jüngste US-Tournee erneut bewies.

Michael Sweet fährt dennoch weiter zweigleisig, und sein zehnter Solo-Streich ist der bislang beste. „Ten“ ist ähnlich heftig wie Strypers „God Damn Evil“ (2018), wartet aber zusätzlich mit einer Phalanx an Gastgitarristen jenseits des White-Metal-Kosmos auf: Jeff Loomis (Arch Enemy), Marzi Montazeri (Heavy as Texas), Gus G. (Firewind), Rich Ward (Fozzy), Ethan Brosh (Fifth Angel), Joel Hoekstra (Whitesnake) und Tracii Guns (L.A. Guns) markieren zugleich die musikalische Bandbreite des Albums. Bei „Son Of Man“ greift sogar Todd La Torre, seit 2012 Sänger von Queensrÿche, zum Mikro. Und im Vertrauen auf Gott und Jesus hat Michael Sweet seinen Tourstart mit Tony Harnell (TNT) und dem 19jährigen Gitarrenwunder Moriah Formica bislang nur von 14. Mai auf 24. September verschoben.

Michael Sweet Ten Frontiers Records 2019  michaelsweet.com