© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 15/20 / 03. April 2020

EU-Beitritt von Albanien und Nordmazedonien geplant
Das trojanische Pferd
Jürgen Liminski

Es ist die Geschichte vom trojanischen Pferd. Wer Albanien in die EU holt, zieht in dessen Bauch nicht nur mafiöse Drogenkartelle in die Stadt, sondern auch Krieger des radikalen Islam, türkische Seilschaften und chinesisches Kapital – also all die Elemente, vor denen die EU Albanien schützen möchte. Der Schutz wäre effektiver, wenn man von Albanien und Nordmazedonien zuerst verifizierbare Reformen verlangte, bevor überhaupt Beitrittsgespräche aufgenommen würden. So zäumt man das trojanische Pferd von hinten auf. Als ob die EU aus den Fällen Rumänien und Bulgarien nichts gelernt hätte.

Korruption, Drogenkriminalität und radikaler Islam saudischer oder türkischer Prägung bilden für sich schon ein ziemlich explosives Gemisch. Das läßt man besser vor den Mauern der Stadt liegen. Hinzu käme aber noch die Belebung der Migrationsströme auf der Balkanroute. Über dieses „albanische Pferd“ könnten Menschenhändler ihre „Fracht“ leichter in die EU einschleusen. 

Man muß sich wirklich fragen, ob in Brüssel angesichts planetarer Gefahren für eine Kultur der Freiheit und Grundrechte – Stichworte wären Corona, Seidenstraße, Migration oder Klimahysterie – tatsächlich noch von Fortschritt durch Erweiterung geträumt wird. In dem Fall kann man nur sagen: Die haben in ihren Glaspalästen noch nicht begriffen, daß der Kanonenschuß ihnen galt. Die Kugel kommt näher.