© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 15/20 / 03. April 2020

Meldungen

Ukraine: Ritualstätten aus Mammutknochen

CAMBRIDGE. Auch während des Höhepunktes der letzten Eiszeit vor 20.000 Jahren lebten Menschen in den weiten Ebenen des heutigen Westrußland und der Ukraine. Manche von ihnen errichteten dabei auch kreisförmige Bauten aus Unmengen von Mammutknochen. Bisher sind etwa 70 solcher Anlagen bekannt. Die größte liegt unweit des Dorfes Kostenki, rund 500 Kilometer südlich von Moskau. Über deren Untersuchung berichten nun Forscher von der University of Exeter im Fachblatt Antiquity (Online-Ausgabe vom 17. März 2020). Der Fundplatz Kostenki-11 hat einen Durchmesser von 12,5 Metern. Er besteht aus 51 Unterkiefern und 64 Schädeln von Mammuts – dazu kommen weitere Skeletteile von Rentieren, Wildpferden und Wölfen. Allerdings entdeckten die Archäologen im Bereich des Knochenkreises nur wenige andere Spuren längerer menschlicher Präsenz. Deshalb liegt die Vermutung nahe, daß es sich hier um keinen Siedlungsplatz, sondern um eine Ritualstätte handelte – vielleicht wegen der nahebei liegenden Quelle. (ts)

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Maya: Mauern schützten tausendjährige Kultur

BOSTON. In alten Maya-Inschriften ist viel von einem Stadtstaat namens Sak Tz‘i die Rede. Der soll um 750 v. Chr. gegründet worden sein und zwischen lauter größeren Reichen gelegen haben, darunter denen von Toniná und Yaxchilán. Deshalb verschanzten sich die Einwohner von Sak Tz‘i (zu deutsch: Weißer Hund) hinter besonders massiven Mauern. Hierdurch konnte ihr Staatswesen rund eintausend Jahre überdauern und in den fortwährenden Kämpfen mit den Nachbarn bestehen. Bislang war ungeklärt, wo Sak Tz‘i genau lag. Nun aber scheint ein US-amerikanisches Archäologenteam um Charles Golden von der Brandeis University und Andrew Scherer von der Brown University die verschollene Maya-Stadt bei Lacanjá Tzeltal, 70 Kilometer östlich von Ocosinco im mexikanischen Bundesstaat Chiapas, gefunden zu haben (Journal of Field Archaeology 2/2020). Damit ist jetzt wohl die Hypothese widerlegt, daß die nur wenig spektakulären Maya-Ruinen unweit des Dorfes Plan de Ayutla die Überreste von Sak Tz‘i seien. (ts)

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Erste Sätze

Et weer e mol e Foß in e Woold jegange, un up eens sech he eene Jeejä koome.

Hertha Grudde: Plattdeutsche Volksmärchen aus Ostpreußen, Königsberg 1931





Historisches Kalenderblatt

5. April 1795: Mit dem Frieden von Basel scheidet Preußen aus dem Bündnis gegen das revolutionäre Frankreich im Ersten Koalitionskrieg aus. Alle preußischen Gebiete auf der linken Rheinseite bleiben auch nach dem Separatfrieden französisch besetzt.