© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 16/20 / 10. April 2020

Zitate

„Man kann ihn förmlich riechen, den Angstschweiß, der aus den Poren von Fernsehsendungen und Posts in den Sozialen Medien dringt: jetzt, wo es unserem politischen und medialen Establishment endlich dämmert, was das Coronavirus eigentlich bedeutet. (…) Machen Sie sich darauf gefaßt. In den kommenden Wochen werden immer mehr Journalisten wie das Pressekorps Nordkoreas klingen, mit Lobeshymnen an ‘den guten Führer’ und der Aufforderung, darauf zu vertrauen, daß er schon am besten weiß, was in unserer Stunde der Not zu tun ist.“

 Jonathan Cook, britischer Publizist, auf dem Wirtschaftsblog „Nachdenkseiten.de“ am 2. April





„Die Priorität, erst mal auf den Schutz des Lebens der Schwächsten zu setzen, wie die Politik es derzeit konsequent macht, ist sicherlich nicht die schlechteste, weil die menschlichste Maxime. Denn wenn das wichtigste aller Grundrechte, das Recht auf Leben, bei einer Minderheit durch das Verhalten der Mehrheit gefährdet ist, dann ist eine zumindest vorübergehende Einschränkung der Freiheit dieser Mehrheit nicht nur legitim, sie ist geboten.“

Jens Münchrath, Auslandsressortleiter, im „Handelsblatt“ vom 2. April





„Entscheidend war, was ich in den Jahren 1989/90 erleben durfte, als mein Name an ganz vorderster Stelle mit der deutschen Einheit verbunden wurde, mit dem einzigen, wofür es sich in meinem Leben gelohnt hat zu kämpfen – alles was danach kam, war profan. Ich habe nie in meinem Leben mit so vielen Dummköpfen zusammenarbeiten müssen wie in der Politik.“

Peter-Michael Diestel, Anwalt und letzter DDR-Innenminister, im „Freitag“ am 2. April





„Man kann es gerade so ertragen, wie dieser Staat die Leistungsträger auspreßt. Aber was unerträglich ist, ist sehen zu müssen, für welchen Schwachsinn unsere politische Klasse das Geld dann ausgibt, ohne Scham, ohne Verantwortungsgefühl, ohne Dankbarkeit für die Leistungsträger.“

Markus Krall, Volkswirt, auf Twitter am 3. April





„Es ist doch schon bemerkenswert, wie abhängig Deutschland in vielen vitalen Bereichen von ausländischen Arbeitskräften ist – sei es in der Landwirtschaft, in der Pflege, beim Bau. Ich habe die grenzenlose Arbeitsmobilität in der EU jedenfalls nie als große Errungenschaft empfunden, sondern eher als ein Problem.“

Zdzis?aw Krasnod?bski, Professor für Soziologie und Europaabgeordneter der polnischen PIS, im „Cicero“ am 4. April





„Ich habe den Aufschrei meiner Kirche nicht gehört, als die staatliche Anordnung kam, auf Gottesdienste zu verzichten. Wo ist der Protest, wo ist der Aufstand der Seelsorger, der Hirten, der Priester und Pfarrer, die danach drängen, ihren Schäfchen gerade jetzt beizustehen? Es ist nahezu verstörend, mit welch bereitwilligem Einverständnis und Schweigen sich die deutschen Amtskirchen dem Willen des Staates widerstandslos gebeugt haben und damit auch der inhaltlichen Definition zustimmten: Ihr seid verzichtbar.“

Birgit Kelle, Publizistin, auf ihrem Blog „Volle Kelle“ am 5. April