© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 17/20 / 17. April 2020

Meldungen

Halberstadt: Randale in Asylunterkunft 

HALBERSTADT. In der Zentralen Aufnahmestelle für Flüchtlinge in Halberstadt ist es in der Nacht zu Ostermontag zu einer Auseinandersetzung mit rund 150 Beteiligten gekommen. Wie die Polizei mitteilte, handelte es sich dabei um „zwei größere Personengruppen von Schwarzafrikanern und vorrangig Georgiern“. Die beiden Lager hätten Steine und „waffenähnliche Gegenstände“ eingesetzt. Mehrere Fensterscheiben und Türverglasungen seien zerstört worden, ergänzten die Beamten. Der Auslöser für den Streit sollen mehrere Diebstähle der Georgier an den Schwarzafrikanern gewesen sein. Die Georgier seien in den vergangenen Wochen auch regelmäßig bei Ladendiebstählen in der Innenstadt aufgefallen. Die Erstaufnahmeeinrichtung in Halberstadt steht nach Corona-Fällen seit dem 27. März unter Quarantäne. In den vergangenen Wochen war es wegen Quarantänemaßnahmen in Asylunterkünften mehrfach zu Polizeieinsätzen gekommen. In Bremen randalierten am vergangenen Donnerstag Dutzende Asylsuchende. Im sächsischen Schneeberg mußte die Bereitschaftspolizei das Kontaktverbot durchsetzen, weil sich Asylbewerber nicht an die verhängten Maßnahmen hielten. Die thüringische Landesregierung wandte sich wegen eines Aufstands von Asylsuchende in einer Unterkunft in Suhl mit einem Amtshilfeersuchen an die Bundeswehr. (ls)





Berliner Innensenator will mehr Flüchtlinge

Berlin. Der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD) hat sich am Dienstag in einem Brief an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) für die Aufnahme von mehr Menschen aus dem Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ausgesprochen. „Die Aufnahme von 50 unbegleiteten Minderjährigen wird die Situation vor Ort kaum entspannen können“, heißt es in dem Papier. Der Innensenator wiederholte zudem das Angebot des Berliner Senats vom Dezember 2019, mindestens 70 Kinder in Berlin aufzunehmen. Weiterhin würde er sich freuen, „wenn über die vorgenannte konkrete Personengruppe hinaus für weitere Menschen aus dem Flüchtlingslager Moria, die bereits familiäre Beziehungen nach Deutschland haben, eine kurzfristige Aufnahme in Deutschland geprüft wird“. Auch SPD-Chefin Saskia Esken pocht auf die Aufnahme weiterer Kinder aus Flüchtlingslagern in Griechenland. „Im Koalitionsausschuß haben wir mit CDU und CSU vereinbart, daß Deutschland bei der Linderung der Not der Kinder einen angemessenen Beitrag leistet, auch wenn nicht alle Mitgliedstaaten der EU sich beteiligen“, sagte Esken am Montag den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Deutschland will nach Angaben der Bundesregierung neben den 50 unbegleiteten Minderjährigen in dieser Woche in absehbarer Zeit weitere 300 bis 450 Minderjährige aus Griechenland aufnehmen. (ha)

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