© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 17/20 / 17. April 2020

Meldungen

Jurist: Überprüfen von Patientenverfügungen

GÖRWIHL. Angesichts der Corona-Pandemie sollte man sich dringend mit den Themen Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht auseinandersetzen. Dazu rät der Rechtsanwalt Christian Schürmann (Görwihl im Schwarzwald). Nur wenn man eine Vollmacht erteilt habe, könne sich eine Vertrauensperson um alle Angelegenheiten kümmern, wenn man zum Beispiel mit einer Covid-19-Infektion längere Zeit auf der Intensivstation liegen müsse, erklärte der Spezialist für Vorsorgefragen gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Wer bereits eine rechtlich einwandfreie Patientenverfügung habe, müsse in aller Regel nichts daran ändern, so Schürmann. „Infolge der Corona-Pandemie wird bei den meisten Verfügungen, die den Vorgaben des Bundesgerichtshofs entsprechen, kein Änderungsbedarf sein. Das müßte aber im Einzelfall fachlich geprüft werden, da noch viele veraltete Formulare im Umlauf sind.“ Hochproblematisch seien „selbst gestrickte“ Patientenverfügungen. Diese sollten unbedingt überprüft werden, um Nachteile bei knapp werdenden intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten zu vermeiden. „Denkbar wäre hier ein Zusatz für den Fall einer schweren Covid-19-Erkrankung, daß ich weiter künstlich beatmet werden möchte.“ Fachlich gute Patientenverfügungen seien dagegen in der Regel so formuliert, daß lebensverlängernde Maßnahmen so lange fortgesetzt werden sollen, solange medizinisch eine Aussicht auf Heilung besteht. Bei einer Covid-19-Erkrankung bestehe diese Aussicht in den allermeisten Fällen. In einer Patientenverfügung wird geregelt, wie man im Fall einer schweren Erkrankung medizinisch behandelt werden will. (idea/JF)





Theater-Festspiele in Bad Hersfeld abgesagt

BAD HERSFELD. Angesichts der Vorsichtsmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat die osthessische Stadt Bad Hersfeld ihre Theater-Festspiele abgesagt. Sie hätten dieses Jahr zum siebzigsten Mal stattfinden sollen. „Das trifft uns alle sehr hart“, erklärte Bürgermeister Thomas Fehling, die Festspiele seien „ein bedeutender Wirtschaftsfaktor“ für Bad Hersfeld. Eröffnet werden sollte die Jubiläumssaison am 26. Juni mit der Uraufführung des Stücks „Der Club der toten Dichter“ nach dem Oscar-prämierten Film von Peter Weir. Die Schauspiel-Version stammt von Intendant Joern Hinkel, der auch die Regie übernahm. Die 70. Bad Hersfelder Festspiele sollen im Sommer 2021 nachgefeiert werden. (tha)





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Werbespruch des in München ansässigen Fahrzeug- und Maschinenbaukonzerns MAN SE für seine neue Lkw-Baureihe