© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 17/20 / 17. April 2020

Meldungen

Ulla Lachauer bekommt Dehio-Buchpreis 2020

POTSDAM. Für ihr literarisches Gesamtwerk erhält die Autorin und Dokumentarfilmerin Ulla Lachauer (69) den Georg-Dehio-Buchpreis 2020 des Deutschen Kulturforums östliches Europa. Sie beschäftige sich seit drei Jahrzehnten mit Themen der deutschen Kultur und Geschichte im östlichen Europa, in Rußland und Kasachstan und dem Zusammenleben der Deutschen mit anderen Völkern, begründete die Jury ihre Entscheidung. „Im Vordergrund steht dabei die Geschichte von Deportationen, Vertreibung und Heimatverlust. Sie hat maßgeblich dazu beigetragen, daß diese über lange Zeit tabuisierten Themen in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Unvoreingenommen, ohne ideologische Absichten, mit großer Sensibilität und in ebenso zurückhaltender wie eindringlicher Sprache beschreibt Ulla Lachauer die Lebenswege von Menschen, die viel durchlitten haben und oft kollektiv zu Schuldigen erklärt wurden, und bewahrt diese vor dem Vergessen.“ Die Preisverleihung ist für den 1. Oktober 2020 in Berlin vorgesehen. (tha)





Reemtsma-Entführung soll verfilmt werden

Berlin. Mehrere geplante Spielfilmprojekte erhalten Fördergelder von Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Zu den unterstützten Vorhaben gehört eine Geschichte über die Geiselnahme von Jan Philipp Reemtsma aus der Perspektive seines damals dreizehnjährigen Sohnes. Verfilmt werden soll sie von dem Regisseur Hans-Christian Schmid. Die Produktion unter dem Titel „Wir sind dann wohl die Angehörigen“ bekommt 750.000 Euro. Der Multimillionär Reemtsma wurde im Frühjahr 1996 entführt und nach vier Wochen gegen Zahlung eines Lösegeldes wieder freigelassen. (tha)





Spenden 2019 stiegen gegenüber dem Vorjahr

BERLIN. Die Geldspenden in Deutschland sind im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Die Bürger gaben 10,5 Milliarden Euro – ein Plus von 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das ergab eine Umfrage des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) unter den 30 Organisationen im DZI-Spenden-Index in Verbindung mit einer Fortschreibung des Spendenergebnisses aus den Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Das SOEP ist eine repräsentative, sich jährlich wiederholende Befragung von Privathaushalten in Deutschland. Der DZI-Spenden-Index mißt die Veränderung der Geldspendensumme der größten Spendenorganisationen in Deutschland, die das DZI-Spenden-Siegel tragen. Über die erfreulich positive Spendenentwicklung 2019 senke sich aber jetzt „der Schatten der Corona-Krise“, erklärte der Geschäftsführer und wissenschaftliche Leiter des DZI, Burkhard Wilke. (idea/JF)