© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 18/20 / 24. April 2020

IS-Zelle in Nordrhein-Westfalen ausgehoben
Die Gefahr bleibt real
Irfan Peci

Anfang dieses Monats habe ich die Warnung der Bundesregierung vor „rechtsterroristischen Anschlägen“ zum Anlaß genommen, ein Video darüber zu machen, wieso meiner Meinung nach eher islamistische Anschläge in der Krise zunehmen werden. Bereits am nächsten Tag bewahrheitete sich dies, als ein sudanesischer Flüchtling in einer Kleinstadt südlich von Lyon, aus einer islamistischen Motivation heraus, zwei Menschen mit einem Messer tötete und fünf weitere verletzte. 

In Deutschland versucht man derzeit die islamistische Gefahr herunterzuspielen und den Rechtsterrorismus als größte Bedrohung heraufzubeschwören. Vor allem deshalb, weil es einen klaren Zusammenhang zwischen der unkontrollierten Masseneinwanderung aus muslimischen Ländern und einem eindeutigen Anstieg islamistischer Terroranschläge gibt. Der Fall der nun ausgehobenen IS-Zelle in Nordrhein-Westfalen beweist: Terrororganisationen wie der IS versuchen, die Corona-Krise auf vielfältige Art und Weise zu nutzen. Einmal, um sich aufgrund der ins Stocken geratenen Anti-Terror-Operationen in ihren Gebieten zu reorganisieren. Aber natürlich auch, um den Ausnahmezustand in Eu­ropa zu nutzen und mittels Anschlägen für noch mehr Chaos zu sorgen.






Irfan Peci war als Jugendlicher in der islamistischen Szene aktiv, stieg später aus und arbeitet mittlerweile als Autor und Berater in der Terrorismusbekämpfung.