© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 18/20 / 24. April 2020

Meldungen

Taiwan erhebt Vorwürfe gegen die WHO  

TAIPEH. Das Außenministerium der Republik China (Taiwan) hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgefordert, das Land für die bevorstehende Weltgesundheitsversammlung (WHA) einzuladen. „Die WHO sollte den Beitrag keiner Nation zur globalen Gesundheitssicherheit vernachlässigen“, sagte Gesundheitsminister Chen Shih-chung laut einer inoffiziellen Vertretung des Landes in Deutschland. Wie das Online-Portal Taiwan heute berichtet, kritisierte das Ministerium, von der WHO nicht kontaktiert zu werden und vom Informationsfluß über Covid-19 ausgegrenzt zu sein. Diese Ausgrenzung gefährde die Gesundheit der taiwanesischen Bevölkerung und verhindere zudem die Mitwirkung Taiwans an der weltweiten Bekämpfung des Virus. Dem Bericht zufolge macht das Außenministerium politischen Druck aus China für das Handeln der WHO verantwortlich. Die kommunistische Führung Chinas hat kein Interesse an der Teilhabe des Inselstaats, da sie das Ein-China-Prinzip verfolgt. Bis 2016 war Taiwan Beobachter bei der WHA. (hr)





Migranten:  Knapp  drei Milliarden Euro für Athen 

ATHEN. Das Ministerium für Migration und Asyl hat nach Angaben der griechischen Nachrichtenagentur ANA-MPA damit begonnen, aufgrund der Coronavirus-Pandemie nach und nach 2.380 gefährdete Asylbewerber und ihre Familien aus den Aufnahme- und Identifizierungszentren von Lesbos, Chios, Kos, Samos und Leros in Unterbringungseinrichtungen auf dem griechischen Festland zu transferieren. Unter den 2.380 zu verlegenden Personen befinden sich 200 Asylbewerber im Alter von über 60 Jahren und ihre Familien, insgesamt etwa 650 Personen. Bei den anderen 1.730 handelt es sich um jüngere Menschen mit grundlegenden Gesundheitsproblemen und ihre Familien. Vor dem Hintergrund der Krise kündigte die EU-Kommission an, zusätzliche finanzielle Mittel für Griechenland in Höhe von bis zu 700 Millionen Euro bereitzustellen, um das Grenz- und Migrationsmanagement, erweiterte operative Einsätze der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex) und das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen sowie die Einführung des Katastrophenschutzverfahrens zu unterstützen. Nach eigenen Angaben hat die Kommission Griechenland kontinuierlich dabei unterstützt, die Migrationsproblematik zu bewältigen. In diesem Zusammenhang wurden bis dato über 2,23 Milliarden Euro bereitgestellt sowie Mitarbeiter europäischer Agenturen und der Kommission nach Griechenland entsandt, um Athen beim Grenzmanagement, bei Asyl- und Rückführungsverfahren sowie bei der operativen Planung und Koordinierung zu unterstützen. (ctw)