© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 19/20 / 01. Mai 2020

Meldungen

Ein positiver Blick verhindert Depressionen

STATE COLLEGE. Welche Strategien halten Menschen langfristig im seelischen Gleichgewicht? Um diese Frage zu beantworten, werteten Psychologinnen der Pennsylvania State University eine Studie aus, für die 3.000 US-Bürger über 18 Jahre hinweg mehrfach interviewt worden waren. Deren psychische Gesundheit hing wesentlich davon ab, daß sie ihre Lebensprobleme mit Beharrlichkeit gegen Widerstände anpackten, und daß ihnen eine „optimistische Sicht auf Schwierigkeiten“ eigen war, die es ihnen erlaubte, „den schlimmsten Situationen etwas Positives abzugewinnen“. Je mehr die Probanden zum Zeitpunkt der Befragung diese Eigenschaften zeigten, desto geringer war ihr Risiko, später eine Depression, eine generalisierte Angststörung oder eine Panikstörung zu entwickeln. Bereits frühere Studien hatten ergeben, daß sich Menschen vor psychischen Störungen schützen können, wenn sie fähig sind, negative Ereignisse positiv umzudeuten (Gehirn & Geist, 4/20). (dg)

 www.gehirn-und-geist.de





Immunzellen: Schwere Schäden bei Malaria

BERLIN. Besondere weiße Blutkörperchen lösen ihre Zell- und Kernmembran auf und setzen netzartige DNA-Strukturen frei, wenn sie Krankheitserreger entdecken. Das haben 2004 Forscher des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie entdeckt. An diesen NETs bleiben die Invasoren hängen und werden abgetötet. Allerdings dürfen die NETs nur kurz und lokal aktiv sein, sonst können sie körpereigene Gewebe angreifen und Auto­immunerkrankungen auslösen. Nach neuen Ergebnissen der Berliner Forscher ist dies die Ursache für schwere Verläufe von Malaria: Eine hohe NET-Konzentration verstopft die Blutgefäße der Organe. Fehlende Sauerstoffversorgung und Einblutung durch zerstörte Gefäße führe dann zu Lungenödemen, Leber- und Nierenversagen oder Hirnschwellungen (Max-Planck-Forschung, 4/19). (ft)

 www.mpiib-berlin.mpg.de





Suttonella-Bakterium verursacht Meisensterben

HAMBURG. Das Bakterium Suttonella ornithocola verursacht das dramatische Blaumeisensterben. Der Erreger ist seit 1996 bekannt und wurde erstmals in Großbritannien entdeckt. Das bestätigen Untersuchungen des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNI). Das aus Afrika stammende Usutu-Virus, das 2010 erstmals in Deutschland nachgewiesen wurde und jedes Jahr Amseln befällt, sei nicht die Ursache für die Blaumeisen-Lungenentzündung. Wie stark die deutschen Meisenbestände von der Krankheit beeinträchtigt wurden, sollen die Ergebnisse der großen Vogelzählung des Naturschutzbundes im Rahmen der „Stunde der Gartenvögel“ vom 8. bis 10. Mai 2020 zeigen. (fis)

 www.nabu.de





Erkenntnis

„Ich könnte als Arzt nicht in Prenzlauer Berg arbeiten und über Dinkelkekse oder Pastinakenbrei reden. In Hohenschönhausen wird nicht gefragt, ob geimpft wird, sondern nur wann.“

Steffen Lüder, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin in Berlin-Hohenschönhausen