© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 20/20 / 08. Mai 2020

Meldungen

Balkan: Archäologische Funde aus Osmanenzeit

LONG ISLAND CITY. Auf dem Balkan wurden in letzter Zeit mehrere bedeutsame historische Bauwerke aus dem Mittelalter entdeckt, wie die Fachzeitschrift Archaeology berichtet (Online-Ausgabe vom 21. April 2020). So fanden bulgarische Archäologen unter der Leitung von Svetlana Velikova in der alten Stadt Cherven im Nordosten ihres Landes eine reich mit Wandgemälden verzierte Kirche aus dem 14. Jahrhundert samt dazugehörigem Friedhof. Cherven sank 1388 in Schutt und Asche, als die Osmanen unter Lala Sahin Pascha die Stadt trotz ihrer günstigen Verteidigungslage auf einem Felssporn einnahmen. Ebenso stießen Ausgräber des Teams um Ivana Grujic im Südosten von Bosnien und Herzegowina bei Sopotnica (Goražde) auf die Reste eines bisher unbekannten Klosters, welches im 14. und 15. Jahrhundert von Mönchen bewohnt gewesen sein muß und ganz in der Nähe der in etwa zur gleichen Zeit betriebenen Druckerei von Sopotnica stand. Das zeigt, daß die Geschichte des Balkans längst noch nicht komplett erforscht ist. (ts)

 wwww.archaeology.org





Die Bumerangs der Schöningen-Kultur

NEW YORK. Die ältesten bisher gefundenen hölzernen Wurfstöcke oder Bumerangs stammen von den Aborigines in Südaustralien und sind maximal 10.000 Jahre alt. Insofern ist es eine archäologische Sensation, daß jetzt Forscher um Nicholas Conard von der Universität Tübingen im Braunkohlentagebau von Schöningen in Niedersachsen ein 60 Zentimeter langes Wurfholz ausgraben konnten, welches aus der Zeit vor 300.000 Jahren stammt (Online-Ausgabe von Nature Ecology & Evolution vom 20. April 2020). Angefertigt und für die Jagd auf Kleintiere verwendet wurde die Waffe dabei ganz offenkundig vom Frühmenschen Homo heidelbergensis, dem Nachfolger des Homo erectus und Vorfahren des Neandertalers. Das beweist dessen Geschick bei der Nahrungsgewinnung: Wurfhölzer, wie das von Schöningen, können bis zu 100 Meter weit fliegen und dabei Geschwindigkeiten von 30 Metern pro Sekunde erreichen. Der Homo heidelbergensis lebte also beileibe nicht nur kärglich von Aas und Pflanzen, wie man bislang annahm. (ts)

 wwww.nature.com





Erste Sätze

Am 10. März 1952, noch in den frühen Morgenstunden, putschte der General Fulgencio Batista gegen die Regierung Prío Socarrás.

Günter Maschke: Das bewaffnete Wort. Aufsätze aus den Jahren 1973–93, Wien 1997





Historisches Kalenderblatt

16. Mai 1520: Während der Abwesenheit ihres Kommandeurs Hernando Cortez verüben die in der Aztekenhauptstadt Tenochtitlan verbliebenen 84 Spanier ein Blutbad, was zum Aufstand führt. Wegen ihrer Geisel, König Montezuma, können sich die Besatzer behaupten.