© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 21/20 / 15. Mai 2020

Meldungen

IS-Anhänger gesteht Anschläge in Bayern 

WAILDKRAIBURG. Nach mehreren Anschlägen auf Geschäfte türkischstämmiger Inhaber im bayerischen Waldkraiburg hat ein 25jähriger am Samstag die Taten gestanden. Bei einer zufälligen Kontrolle am Freitag vergangener Woche aufgrund eines fehlenden Fahrscheins hatten Polizeibeamte laut Bayerischem Rundfunk mehrere Rohrbomben gefunden. Der Sohn türkischer Eltern, der selbst die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, habe sich in seiner Vernehmung als Anhänger und Kämpfer des IS bezeichnet. Als Motiv nannte er „Haß auf Türken“, einen Zusammenhang mit dem Kurden-Konflikt verneinte er jedoch, teilte der leitende Oberstaatsanwalt, Georg Freutsmiedl, mit. Er sei der Polizei bis auf wenige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz zuvor nicht aufgefallen. Noch vergangenen Samstag gestand der 25jährige alle vier Anschläge in Waldkraiburg, auch den vorerst letzten Brandanschlag auf ein Lebensmittelgeschäft am 27. April. Bei einem Dönerimbiß, einer Pizzeria und einem Friseursalon waren Scheiben eingeworfen und eine stinkende Flüssigkeit verteilt worden. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Tatverdächtigen in Waldkraiburg fand die Polizei weitere Rohrbomben, Schwarzpulver, Phosphor und verschiedene andere Stoffe sowie eine Waffe mit Munition. Die Bomben soll er selbst gebastelt haben. Nach eigenen Aussagen habe der Mann weitere Anschläge geplant. Er sitzt nun in Untersuchungshaft und muß sich wegen versuchten Mordes in 27 Fällen, schwerer Brandstiftung und gefährlicher Körperverletzung sowie wegen Sachbeschädigung in drei Fällen verantworten. (ha)





Grenzkontrollen: Viele Gesuchte aufgegriffen 

BERLIN. Die Bundespolizei hat seit Einführung der Corona-Grenzkontrollen Mitte März fast 1.800 zur Fahndung ausgeschriebene Personen aufgegriffen. Vom Beginn der Kontrollen am 16. März bis zum 5. Mai „wurden durch die Bundespolizei 1.760 Personenfahndungstreffer im Rahmen der vorübergehend wiedereingeführten Grenzkontrollen festgestellt“, teilte die Bundespolizei der JUNGEN FREIHEIT mit. Das sind im Schnitt rund 35 pro Tag. Darunter fielen sowohl Personen, die per Haftbefehl gesucht wurden, als auch jene, bei denen eine Aufenthaltsermittlung lief. Die Bundespolizei führt seit 16. März vorübergehende Grenzkontrollen an den Land-, Luft- und Seegrenzen zu Italien, Spanien, Österreich, Frankreich, Luxemburg, Dänemark und der Schweiz durch. Ziel sei, die fortschreitende Pandemie durch Unterbindung oder zumindest Verlangsamung der Infektionskette zu verzögern. Zudem wiesen Bundespolizisten rund 120.000 Personen an den Grenzen ab. Darunter seien illegale Einwanderer, aber auch beispielsweise Franzosen, die zu touristischen Zwecken nach Deutschland wollten und abgewiesen wurden. (ls)