© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 21/20 / 15. Mai 2020

Impfst du schon oder lebst du noch?
USA: Robert Kennedy kritisiert rasant steigende Impfzahlen und starkes Interesse der Industrie
Liz Roth

Während Regierungen Milliarden an Forschungsgeldern freigeben, um schnellstmöglich eine Immunisierung gegen das neuartige Coronavirus auf den Markt zu bringen, äußern sich immer mehr Stimmen skeptisch: Ein Impfstoff werde nicht die Lösung sein. So auch Robert F. Kennedy junior, der sich per Video-Botschaft explizit an die Deutschen wendet und vor Gefahren warnt, die eine Impfpflicht mit sich bringe.

Kennedy, ein Neffe von US-Präsident John F. Kennedy und somit Teil der berühmten Polit-Dynastie, ist eigentlich Anwalt für Umweltrecht. Vor 14 Jahren gründete er die Children’s Health Defense (CHD), eine Organisation, die wie der Name sagt die Gesundheit von Kindern schützen will. Laut der Organisation leiden 53 Prozent aller Kinder in den USA an chronischen Krankheiten wie ADHS, Asthma, Autismus, Nahrungsmittelallergien, Rheumatischer Arthritis und Diabetes. Einen Großteil dieser Erkrankungen führt diese anhand von Studien auf Impfungen zurück. Für diese Meinung wird Kennedy nicht nur von Mitgliedern seiner eigenen Familie kritisiert, sondern gilt in den amerikanischen Medien als Verschwörungstheoretiker.

In einem Interview mit der britischen Plattform londonreal.tv breitet er Diskrepanzen in der Argumentation der Impfindustrie aus und erklärt, wieso ein Covid-19-Impfstoff kritisch sei: „Das Problem mit den Impfstoffen ist, daß sie nicht sicher sind. Ich bin 1954 geboren und bekam drei Impfungen. Heute bekommen Kinder in den USA vor ihrem 18. Lebensjahr 72 Dosen, und 273 weitere sind in der Pipeline.“ Für diesen stetigen Anstieg nennt er einen Grund.

Anfang der 1980er bekamen Kinder in den USA einen Dreifach-Impfstoff für Diphterie, Tetanus und Polio (DTP), der Gehirnschäden verursachte. Der Hersteller hatte für jeden Dollar, den er verdiente, 20 Dollar Schadenersatz zahlen müssen. Daraufhin appellierte der Konzern an die Regierung und teilte mit, er werde keine Impfstoffe mehr herstellen, wenn weiterhin so viele Verluste drohten. 1986 beschloß der amerikanische Kongreß, Impfstoffproduzenten Haftungsimmunität für Folgeschäden gesetzlich zu garantieren. Seither können Pharmakonzerne in den USA – ohne rechtliche Konsequenzen fürchten zu müssen – ihre Impfstoffe verkaufen, solange sie Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel erwähnen.

Kennedy berichtet: „Im Jahr 1989 wurden immer mehr Impfungen obligatorisch.“ Zur gleichen Zeit sehe man einen extremen Anstieg chronischer Krankheiten bei Kindern. „Das sind alles Krankheiten, die auf den Beipackzetteln der Impfstoffe als Nebenwirkungen stehen. In meiner Generation war noch eins von 10.000 Kindern an Autismus erkrankt, heute sind es eins von 34 Kindern und einer von 22 Jungen.“ Laut CHD verdient die Pharmaindustrie jedes Jahr 50 Milliarden US-Dollar mit Impfstoffen. Weitere 500 Milliarden Dollar werden durch Medikamente generiert, die zur Bekämpfung chronischer Krankheiten benötigt werden.

Weiter sei es sehr schwer, einen sicheren Impfstoff für ein Coronavirus herzustellen. Nach der Sars-Epidemie 2002 seien die Labore in den USA, Europa und China motiviert gewesen. „Sie bildeten ein Konsortium, und zwischen 2002 und 2012 wurden um die 30 Impfstoffe entwickelt.“ Vier gingen in den Tierversuch. „Man wählte Frettchen als Träger, und zuerst entwickelten sie tolle Antikörper und die Wissenschaftler dachten, daß sie den Jackpot geknackt hätten.“ Dann aber setzten sie die Tiere einem aktiven Coronavirus aus. „Und alle Frettchen bekamen Entzündungen und starben“, so Kennedy. Problem sei: Es handelte sich nicht um neutralisierende Antikörper, sondern um bindende. Diese hätten dafür gesorgt, daß die Krankheit „an ihren Rezeptoren haften bleibt und viel gefährlicher ist“. Die geimpften Tiere starben demnach, die nicht geimpften überlebten.

2014 sahen Wissenschaftler beim Impfstoff gegen Denguefieber ähnliche Signale wie bei den Corona-Forschungen. Diese wurden ignoriert, und in den Philippinen verabreichte man Hunderttausenden Kindern den Impfstoff. „Die Kinder waren gesund. Aber als sie dann dem Denguefieber ausgesetzt waren, starben die geimpften Kinder.“ Heute laufen strafrechtliche Prozesse in den Philippinen.

Für Robert Kennedy ist die größte Gefahr vieler Impfstoffe unzureichende Testung. Es gebe oft keine Placebogruppe. Er und die Mediziner seiner Organisation meinen, diese Tests garantierten keine tatsächliche Immunität und der Testzeitraum sei viel zu kurz.