© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 21/20 / 15. Mai 2020

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Am Nullpunkt“, JF 20/20

„Befreit“ von Hab und Gut

In Berlin feiert, animiert durch unsere Politiker, das deutsche Volk wieder den „Tag der Befreiung“. Ja, wir wurden nach dem verlorenen Krieg „befreit“. Die Menschen aus den deutschen Ostgebieten, aus Schlesien, Ost- und Westpreußen, Pommern, Ostbrandenburg und aus dem Sudetenland wurden von ihrer Heimat, ihrem Eigentum „befreit“. Wer nicht gleich durch Flucht und Vertreibung sein Hab und Gut verließ, mußte schwere Qualen, oft bis zum Tode, von den neuen Besatzern, den Polen und Tschechen, ertragen. Wer nicht bereits auf der Flucht vom Leben „befreit“ wurde, suchte in westlicheren Gegenden Deutschlands Obdach, oft in völlig zerstörten, weil zerbombten Städten, in denen viele Menschen durch die grausamen Bombenangriffe ebenfalls schon von ihrem Heim „befreit“ waren und Hunger und Elend herrschten. Ungezählte Frauen und Kinder sind durch Krieg, Gefangenschaft und Morde, vor allem in der Sowjetischen Besatzungszone, von ihren Männern und Vätern „befreit“ worden. Und heute feiern die Nachfahren fröhlich den „Tag der Befreiung“.

Barbara Berger, Dortmund




Kein Tag ohne AfD-Kritik

AfD-Fraktionschef Alexander Gauland wird vorgeworfen, daß er dagegen ist, den 8. Mai als „Feier“-Tag einzuführen. Meines Erachtens hat er vollkommen recht. Als kleiner Bub habe ich die vollkommene Zerstörung meiner Heimatstadt Würzburg am 16. März 1945 miterlebt. Die ganze Stadt brannte lichterloh. Es gab Tausende Tote, vorwiegend alte Menschen, Frauen und Kinder. Die Amerikaner standen schon kurz vor Würzburg. Gutmenschen sagen „Befreiung“ dazu. Gehören zur Befreiung auch die Massenvergewaltigungen in Freiburg durch französische Soldaten? Oder das, was russsische Soldaten alles taten, oder die Tschechen? Sogar die Amerikaner. Aber jetzt haben die Gutmenschen wieder ihr dringend benötigtes Feindbild, Herrn Gauland. Es vergeht kein Tag, an dem die AfD nicht kritisiert wird. Gehört wohl heute zum „guten Ton“!

Heinz Stark, Via e-Mail






Zum Lesereinspruch: „Falsche Annahme“ von Dr. Walter Wessel, JF 20/20

Endlich vom „Südkurier“ kuriert

Diese Zuschrift spricht mir aus der Seele. Auch ich habe meine Tagespresse gekündigt, nachdem mir der Chefredakteur des Südkurier sogar schriftlich mitteilte, meine Leserbriefe würden nicht mehr veröffentlicht, wenn ich nicht aufhörte mit den Attacken auf Migranten, Journalisten und Politiker. In meinen Leserbriefen habe ich – oft unter Zugrundelegung von Fakten aus der JF – die Zahlen und Halbwahrheiten im Südkurier kritisiert und Journalisten und Politiker als feige und rückgratlose Maulhelden und Willkommensklatscher dargestellt. 

Seit Jahren bin ich deshalb zu allen Zahlen und Fakten in öffentlich-rechtlichen Medien und auch Tageszeitungen insbesondere bei Themen wie Energiewende, Klimaschutz, Euro-Rettung und Eurokratie, illegale Masseneinwanderung und deren Kriminalität sowie Klimaschutz besonders kritisch. Wegen dieser Rechtsbrüche warte ich auch oft auf konkrete Stellungsnahmen und Fakten von der JF, auch wenn die dann erst eine Woche später zu lesen sind. Deshalb: Bitte nicht aufhören mit einer ehrlichen und offenen Berichterstattung!

Werner Christ, Überlingen






Zu: „Drosten vs. Heinsberg-Studie“ von Ronald Berthold, JF 20/20

Herumgeeiere, Erbsenzählerei

Beim Umgang mit der Corona-Pandemie eiert der Virologe Drosten genauso herum wie sein Sprachrohr Angela Merkel. Ein versierter Epidemiologe hätte die infizierten Personen mit akuten Symptomen in ambulante oder stationäre fachliche Obhut gegeben und so schnell wie möglich durch Testung eines repräsentativen Bevölkerungsquerschnitts in regelmäßigen Abständen ein Bild von der Verbreitung und der Dynamik der Corona-Infektionen in der Gesamtbevölkerung ermittelt. Weil dies trotz mehrfachen Zuratens schon im Februar und März nicht geschah, werden weiterhin Einzelfälle wie Erbsen gezählt, die aus der – natürlich nicht repräsentativen –Testung von Personen mit Symptomen/Kontakten resultieren. Dieses epidemiologisch anfängerhafte Vorgehen des Merkel/Drosten/RKI-Mainstreams wurde aus der Heinsberg-Studie deutlich, denn dort wurde erstmals in Deutschland – wenn auch in einer kleinen Region – ein repräsentativer Infektionsstatus erhoben, wobei Aspekte zutage traten, die bei der Mainstream-Show niemals eine Rolle der gespielt hatten, zum Beispiel bezüglich des Immunstatus der Bevölkerung und der daraus abzuleitenden Zweifel an der Sinnhaftigkeit einer Massenimpfaktion. Da Heinsberg die Unprofessionalität von Merkel & Co. bloßgelegt und Zweifel am großen Impfprojekt von Bill Gates & Co. geweckt hat, ist der Unmut der Merkel-Front verständlich.

Prof. Dr. Jürgen Althoff, St.Wendel






Zum Schwerpunktthema: „Ist das wirklich kein Maulkorb?“, JF 19/20

Das ist doch keine Demokratie

In den Nachrichten wird stolz verkündet, daß der Bundestag zustimmen muß, wenn ein einzelnes Aufklärungsflugzeug der Bundeswehr nach Libyen entsandt werden soll. Aber wenn ganz Deutschland wegen der Corona-Pandemie eingesperrt wird, dann wird kein Bundestag vorher gefragt und auch nachher nicht um Zustimmung gebeten. Und der Bundestag läßt sich das gefallen; und wir Deutschen auch. Das ist doch keine Demokratie! Das ist Regieren mit Hilfe eines Ermächtigungsgesetzes aus dem Jahr 2000 namens Infektionsschutzgesetz. Dieses Gesetz war von seinen Verfassern  nicht für derart weitreichende Maßnahmen gedacht, wie sie jetzt ergriffen wurden. Insoweit hat die Bundeskanzlerin gegen den Geist dieses Gesetzes gehandelt. Aber es ist nicht das erste Mal, daß sie eigenmächtig ohne Bundestag und gegen vorhandene Rechtsgrundlagen handelt. Mit Demokratie und Rechtsstaat hat das nichts mehr zu tun.

Hans Wenger, Berlin




Schwäbische Maultäschle

Was Waldsterben, Rinderwahnsinn, Ozon und CO2 nicht geschafft haben, hat Corona erreicht: den unmündigen Bürger! Es ist die Zeit der Ideologen wie Ministerpräsident Kretschmann, einst glühender Mao-Verehrer, der den Eindruck erweckt, als sei vor Corona niemand gestorben. Er ist der typische linke Schwätzer. Mit seinem aufgesetzten Schwäbisch, er ist ein Hohenloher, verkündet er wie ein „Breitmaulfrosch“ seinen Landsleuten in Permanenz, was für sie gut und richtig ist; als seien „Maukörbe“ schwäbische Maultäschle.

Werner B. Wegmann, Ludwigshafen




Experten gegen Mundschutz

Der Naturwissenschaftler Uwe Häcker brandmarkte in einem Internet-Video die Corona-Maskenpflicht als reine Willkür der Regierungen. Es gäbe keinen medizinischen oder wissenschaftlichen Grund für solche Masken, da die Viren sogar eine FFP2-Maske, die dichter sei als die jetzt von jedem Bürger getragenen normalen OP-Masken, leicht durchdringen könnten. Obwohl die WHO und der Ärztepräsident Montgomery kundtaten, daß Masken nichts bringen würden, haben Regierungen diese unsinnigen Maßnahmen durchgesetzt. Der HNO-Arzt Bodo Schiffmann, Mitbegründer der „Widerstand2020“-Partei, erklärte die von der Regierung verfügte Maskenpflicht als „paranoid“, da der Mensch Viren und Bakterien brauche, um sein Immunsystem zu stärken. Durch Masken würden wir „unser Immunsystem töten“. Die erfahrene OP-Krankenschwester Andrea Krüger erklärte in einem Facebook-Beitrag, daß durch das Maskentragen sich Bakterien und Viren im Mund-Nasen-Bereich sammelten, die Asthma, Lungenentzündungen etc. begünstigen, unabhängig von Corona. Als sie ihre Bedenken beim Gesundheitsamt vortrug, sagte man ihr, die Maske sei nur ein „reminder“ (Erinnerer), damit die Abstände eingehalten würden.

Regina Maria Leshel, Esselbach




Mehr Geld für Fußballmillionäre

Sicherlich müssen wir – Stichwort „Lockerungsübungen“ – wieder zu einem geregelten Alltag zurückkehren. Aber es stellen sich mir die Nackenhaare hoch, wenn ich lesen muß, daß die Bundesliga wieder spielt. Wie denn? Mit Mundschutz? Mit 1,5 Meter Abstand? Für die Profis stehen genügend Tests bereit? Wir dürfen unsere Liebsten, unsere Eltern, Ehepartner, Kinder nicht im Krankenhaus besuchen. Wie soll man sich fühlen, wenn man seine Liebsten vorne am Tresen eines Krankenhauses (wenn ich die Einlaßsperrungen in den Krankenhäusern so nennen darf) abgibt? Wie fühlt sich der Kranke, der genau weiß, er darf seine Liebsten nicht sehen? Unsere Kranken werden allein gelassen! Ist das human? Aber es ist für unser Leben sehr wichtig, daß unsere Fußballmillionäre wieder Geld verdienen!

Rita Wichmann, Molbergen






Zu: „Fälliger Rücktritt“ von Dieter Stein, JF 19/20

Tabu-Beispiel Tibet

Der vorzügliche Meinungsbeitrag von Dieter Stein führt dem Leser die Absurdität des Handelns von VS-Chef Haldenwang gegen die AfD sehr deutlich vor Augen, was ausschließlich den politischen Gegner diffamieren soll und somit verfassungswidrig ist. Wer seine eigene Identität und Kultur erhalten möchte, ist damit kein Verfassungsfeind. 

Ginge es nach dem Bundestagsbeschluß zu Tibet von 1996, als alle damals vertretenen Parteien die Bundesregierung aufforderten, „sich verstärkt dafür einzusetzen, daß (…) die chinesische Regierung jede Politik einstellt, welche die Zerstörung der tibetischen Kultur zur Folge haben kann, wie zum Beispiel die planmäßige Ansiedlung von Chinesen in großer Zahl“, dann wären nach Haldenwangs Dogma damals die alle Bundestagsabgeordneten Verfassungsfeinde und Rechtsradikale gewesen. Vielleicht sollte er diese „dunkle“ Vergangenheit einmal aufarbeiten, bevor er weiteren Flurschaden anrichtet.

Huno Herzog von Oldenburg, Kisdorf




Die Altparteien brauchen Höcke

Nachdem Sie völlig richtig das BfV als parteiisches Organ beschrieben und die Identität für den demokratischen Rechtsstaat betont haben, bezeichnen Sie das jüngste Repressionsopfer, das IfS, als nationalkollektivistisch. Zum einen ist das falsch, dort sitzen keine wie auch immer gefärbten, vom Kollektivismus träumende Sozialisten. Zum anderen leisten Sie der Salamitaktik der Altparteien und des BfV Vorschub, wenn Sie sich vom IfS, aber auch von Herrn Höcke oder der IB distanzieren, wie es zuletzt wiederholt in der JF zu lesen war. Gerade diese Gruppen treten für die von Ihnen betonte Identität ein. Jede Spaltung der Opposition und ihres metapolitischen Raumes ist schädlich. Cave: Die Altparteien respektive das BfV wollen keine AfD ohne Herrn Höcke, sie wollen gar keine AfD. Sie wollen keinen oppositionellen metapolitischen Raum ohne IfS und IB, sie wollen gar keinen oppositionellen öffentlichen Raum.

Dr. med. Guido Thiers, Königswinter




Zuverlässiger Lieferant

Haldenwang repräsentiert exemplarisch den beflissenen Funktionärstyp, auf den sich die deutsche „Obrigkeit“ – von Kaisers Zeiten, über die Nazizeit bis hin zur „Deutschen Demokratischen Republik“ – immer verlassen konnte. Er liefert.

Steffen Hein, Bad Aibling






Zu: „Allah handelt mit seinen Gläubigen nichts aus“ von Dirk Glaser, JF 19/20

Unangemessen persönlich

Natürlich hat Herr Glaser in der Sache recht: Frau Emmerich-Fritsche ist erkennbar, wenn auch vermutlich unbewußt, treue Anhängerin des Herrn Soros und seines Netzwerkes, und ihre Denkrichtung führt – wie das Denken und Streben unserer globalistischen Eliten (mit und ohne Amtseid) – unser Land ins Nirgendwo. Aber in der Form ist der Text völlig unangemessen, wo er sich beleidigend ad personam richtet: was sollen im politischen Diskurs, dessen Niedergang gerade Ihre Zeitung zu Recht immer wieder beklagt, Gedankenspiele mit der „von der Langeweile getriebenen Chefarztgattin“ und ihrem Jodel-Diplom?

Dr. Kuno Hinrichs, Fürth






Zu: Freiräume für Anspielungen“ von Günter Scholdt, JF 17/20

Höchst fragwürdige Blüte

„Was also spricht bei so ungünstigen Rahmenbedingungen dennoch für eine gewisse Theaterblüte?“ Diese Frage stellt Günter Scholdt in seinem Beitrag, der sich mit dem Theater im Dritten Reich beschäftigt. Er leitet seine Antwort mit einem Zitat von Hans Daiber ein: „Nie vorher, nie nachher hat es in Deutschland eine dem Theater so aufgeschlossene Regierung gegeben wie im Dritten Reich.“ So war es gewiß. Niemals zuvor haben blutverschmierte Harlekine eine so blutige Tragödie zur Aufführung gebracht.

Georg Schirmers, Köln