© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 22/20 / 22. Mai 2020

Meldungen

Steimle sieht DDR-Praktiken

LEIPZIG. Der Kabarettist Uwe Steimle hat seinen Rauswurf beim MDR (JF 51/19) mit dem Verhalten gegenüber Künstlern in der DDR verglichen. „Mich erinnert das an finstere DDR-Zeiten, wo es vielen Künstlern ähnlich erging“, sagte er der Superillu. „Ich habe beide Systeme erlebt und lasse mir da nichts einreden. Das läuft halt heute mit feinerer Klinge.“ Steimle betonte, ein Satiriker müsse die Wunden der Gesellschaft aufreißen, damit sie sichtbar werden. „Eine Gesellschaft, die beginnt, ihre Kasper zu köpfen, in der liegen die Nerven blank.“ Zugleich legte er Wert darauf, sich nicht für die AfD oder Pegida eingesetzt zu haben. Er sei aber dafür, mit ihnen zu reden. „Wenn 25 Prozent der Menschen die AfD wählen, dann kann man die doch nicht ignorieren.“ (ag)





Französisches Parlament beschließt NetzDG

Paris. Das französische Parlament hat vergangene Woche Mittwoch ein neues Gesetz gegen „Haß im Internet“ beschlossen. Nach der Neuregelung, die vom deutschen Netzwerkdurchsetzungsgesetz inspiriert ist, müssen Plattformbetreiber Beiträge mit strafbaren Inhalten innerhalb von 24 Stunden löschen, sonst drohen ihnen Strafzahlungen bis zu 1,2 Millionen Euro. Nutzer, die fälschlicherweise „Haßbotschaften“ melden, können zu Geldstrafen bis zu 15.000 Euro verurteilt werden. Kritiker sehen in der Entscheidung eine Art automatische Zensur, auch weil der Begriff „Haßbotschaften“ zu weit gefaßt sei. (gb)





CNN startet Sender in Tschechien

Prag. Das US-Medienhaus CNN hat in Tschechien zusammen mit dem privaten Lokalsender „Prima“ den gemeinsamen Nachrichtenkanal „CNN Prima“ gestartet. Mit der Franchise-Strategie der „branded Channels“ versucht CNN laut Deutschlandfunk in nicht englischsprachigen Ländern Fuß zu fassen. Tschechien sei damit das erste Land in Mitteleuropa mit einer CNN-Dependance. Eine Konkurrenz zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen, das in Tschechien auch einen reinen Nachrichtensender betreibt, sieht Prima-Chef Marek Singer nicht: „Wie auch in anderen Ländern ist hier Luft für mehrere Nachrichten-Plattformen. Wir möchten stärker im Mainstream verankert sein.“ (gb)