© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 22/20 / 22. Mai 2020

Schleswig-Holsteins Historiker wollen 8. Mai feiern
Menschenverachtende Petition
(wm)

Der 8. Mai soll nun endlich auch in Schleswig-Holstein offizieller Feiertag werden. So fordert es eine Petition, die Vertreter der grünen Heinrich-Böll-Stiftung, der Landesarbeitsgemeinschaft Gedenkstätten und Erinnerungsorte sowie der altehrwürdigen, 1833 gegründeten Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (GSHG) am 7. Mai 2020 dem Landtagspräsidenten Klaus Schlie (CDU) überreichten. „Vor Ort“, so heißt es stolz in einer Mitgliedermitteilung der GSHG, hätten der ein „klares Zeichen“ setzenden Übergabe der SPD-Fraktionschef Ralf Stegner und seine Parteifreundin Özlem Ünsul, die Vorsitzende des SPD-Arbeitskreises Migration und Vielfalt, beigewohnt. Ausgegangen sei die Initiative vom neuen GSHG-Vorsitzenden Thomas Steensen, einem nordfriesischen Heimatkundler. In der Begründung der Petition, die sich eine geschichtsvergessene GSHG zu eigen macht, die seit langem wissenschaftliche Leistung durch Zeitgeisthuldigung ersetzt, um ihren Mitgliederschwund zu stoppen, ist so geschichtsfälschend wie menschenverachtend ausschließlich von „Befreiung“ die Rede. Und das in einem Bundesland, das 1945 über eine Million Flüchtlinge und Vertriebene aus Ost- und Westpreußen und aus Hinterpommern aufnahm, die gewaltsam von ihrer ostdeutschen Heimat „befreit“ worden waren. 


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