© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 24/20 / 05. Juni 2020

Kommando Spezialkräfte soll überprüft werden
Linksgrün durchpolitisiert
Michael Paulwitz

Der Bundeswehr steht nach der Verhaftung eines Angehörigen des Kommando Spezialkräfte (KSK), der ein illegales Waffenlager angelegt hatte, die nächste politisch korrekte Hexenjagd bevor. Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer eifert auch beim Säubern ihrer Amtsvorgängerin nach und beruft eine „Arbeitsgruppe“, die das KSK durchleuchten soll. Deren prominente Mitglieder blasen postwendend zum Verdachts-Halali. Von der neuen Wehrbeauftragten Eva Högl (SPD) war nichts anderes zu erwarten, als daß sie bei erster Gelegenheit vom Anwalt zum Ankläger der Soldaten mutiert und auch auf diesem Versorgungsposten tut, was sie am besten kann: „gegen Rechts“ mobilisieren.

Die größere Enttäuschung für die Truppe ist fraglos, daß auch KSK-Kommandeur Markus Kreitmayr in einem Rundbrief undifferenziert jedem, der mit einem vage umrissenen „rechten Spektrum“ sympathisiert, die Kameradschaft kündigt und die Betreffenden freiwillig oder gezwungen aus ihren Reihen drängen will. Den „Generalverdacht“ gegen die Truppe, den die Parteikarrieristin und der Brigadegeneral scheinheilig zurückweisen, haben sie durch ihr Alarmgeschrei selbst weiter angeheizt. Es geht um Grundsätzliches: Eine Armee ist entweder professionell und schlagkräftig oder aber linksgrün durchpolitisiert und von Gesinnungsschnüffelei zerfressen. Die Bundeswehr soll offenbar den zweiten Weg gehen.