© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 24/20 / 05. Juni 2020

Zitate

„Jede Vorhersage für einen Impfstoff ist nicht seriös. Es gibt bislang gegen keinen Coronavirus einen Impfstoff. Gegen HIV wurden schon über 500 Impfstoffe konstruiert, wenige auf Effektivität getestet, aber keiner hat funktioniert. Das Virus ist da und wird bleiben. Und wir müssen uns darauf einstellen, damit umzugehen. (...) Aber ich glaube nicht, daß wir eine zweite Welle sehen werden, die uns regelrecht überschwemmt und überfordert. (...) Ich gehe davon aus, daß wir uns sehr viel mehr auf diese Großevents fokussieren müssen. Die zu unterbinden scheint am ehesten was gebracht zu haben.“

Hendrik Streeck, Virologe und HIV-Forscher, beim Redaktionsnetzwerk Deutschland am 29. Mai





„Das traurigste Bild liefert indes die CDU, die sich nach den Vorgängen in Thüringen nun auch in Mecklenburg-Vorpommern als Steigbügelhalter der Linkspartei betätigt hat. Ihre Anhänger werden sich fragen, warum sie sie noch wählen sollen, wenn sie dafür am Ende eine linksextreme Verfassungsrichterin bekommen. Die Behauptung norddeutscher CDU-Politiker, die Wahl Borchardts sei ‘alternativlos’ gewesen, ist jedenfalls falsch. Denn die Linke hat im Schweriner Landtag nur 11 von 71 Sitzen. Für die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit hätten SPD und CDU nur sechs zusätzliche Stimmen benötigt. Die Angst, daß diese aus der AfD kommen könnten, war so groß, daß sie lieber eine Verfassungsfeindin ins Verfassungsgericht gewählt haben.“

Hubertus Knabe, Historiker, in der „NZZ“ am 29. Mai





„In 20, 30 oder 40 Jahren werden Historiker sagen, daß Angela Merkel den Mut hatte, sich der schwersten Krise zu stellen, die Europa in modernen Zeiten je hatte und etwas zu akzeptieren, was keine andere deutsche Regierung vor ihr akzeptiert hat.“

Bruno Le Maire, französischer Finanzminister, in der „Welt“ am 29. Mai





„Was wir jetzt erleben, ist eine weitere Flucht vor unserer Selbsterkenntnis – also vor der Frage: Wer sind wir als Mensch und damit als geistig freie Lebewesen. Der dänische Philosoph Soren Kierkegaard hat den Vorgang bezeichnet als die Krankheit zum Tode: Diese besteht darin, daß wir angstgetrieben vor einer unbestimmten Gefahr erschaudern. Deswegen versuchen wir, dieses Gefühl beherrschbar zu machen. Das leistet die öffentliche Inszenierung von naturwissenschaftlicher Expertise.“

Markus Gabriel, Philosoph, auf „Focus-Online“ am 29. Mai





„Es wird immer schwerer, einen Common Sense zu verteidigen. Viele Menschen glauben heute ohnehin bereits, was sie glauben wollen. Politische Repräsentanten von links bis rechts verteidigen manchmal auch nicht mehr das Gemeinsame, sondern stellen sich auf eine Seite. Beunruhigend.“

Nils Heisterhagen, Politologe und Publizist, auf Twitter am 1. Juni





„Die USA brennen, die Volkswirtschaften befinden sich fast alle in einer sehr tiefen Rezession und die Aktienkurse sind auf dem Weg zu neuen Höchstständen. Was lernt uns das?“

Norbert Häring, Wirtschaftsjournalist, auf Twitter am 2. Juni