© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 24/20 / 05. Juni 2020

Meldungen

Theologin will kirchliche Feiertage abgeben

HAALE/SAALE. Die evangelische Theologin Christiane Thiel hat sich dafür ausgesprochen, kirchliche Feiertage zugunsten der Festtage anderer Religionen abzugeben. Wie sie dem „Deutschlandfunk“ sagte, sind Feiertage als Pausen für eine „durchindustrialisierte Gesellschaft“ sehr wichtig. In einem multireligiösen Kontext müßten jedoch noch andere Pausen, aus anderen religiösen Zusammenhängen dazukommen. Dafür könnten die Kirchen beispielsweise den Pfingstmontag zugunsten des höchsten jüdischen Feiertags, dem Versöhnungsfest Jom Kippur, abgeben: „Das wäre wirklich ein Zeichen, auch dafür, daß wir – egal ob wir irgendwas mit Gott anfangen können – von Versöhnung leben.“ Der Pfarrerin zufolge hat der Pfingstmontag ohnehin keine religiöse Bedeutung, sondern stammt kulturgeschichtlich aus dem Feudalismus. „Und da könnten wir das abgeben und sagen: Was machen wir stattdessen, daß die anderen Religionen und ihre Festtage auch ihren Raum bekommen und wir die alle zusammen feiern?“ Thiel ist aktuell Studierendenpfarrerin in der Evangelischen Studierendengemeinde Halle/Saale. (idea/JF)





Welfenschatz: US-Justiz schaltet sich ein

BERLIN. In dem jahrelangen Streit um den Welfenschatz gibt es für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) eine erfreuliche Nachricht. Das US-Justizministerium hat sich nach Aufforderung der SPK dahingehend geäußert, daß die Klage gegen die Stiftung vor einem US-Gericht nicht zulässig sei. Das Ministerium habe die Empfehlung ausgesprochen, ein vorinstanzliches Urteil eines US-amerikanischen Gerichts aufzuheben. Hintergrund: Im Jahr 2015 haben Erben der jüdischen Händler, die den Schatz 1935 für 4,25 Millionen Reichsmark an Preußen verkauften, auf Herausgabe der noch 40 von ursprünglich 140 mittelalterlichen Kunstschätzen vor einem US-Gericht geklagt. Die Erben und ihr Anwalt halten den Welfenschatz für Raubkunst. Die SPK hingegen argumentiert, die vier Kunsthändler seien damals im Ausland gewesen, genauso wie der Schatz selbst. Einen Verkaufszwang habe es somit nicht gegeben. Seit 1929 hatten die Händler versucht Käufer für den Schatz zu finden. Er stammt ursprünglich aus der Stiftskirche St. Blasius in Braunschweig, war 1929 von den Welfen verkauft worden. Die Erben der jüdischen Händler schätzen den Wert der 40 Kunstwerke auf 220 bis 260 Millionen Euro. Seit 1963 ist der Reliquienschatz im Kunstgewerbemuseum in Berlin zu sehen. (mec)





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Gesehen an einem Friseurladen in Berlin-Charlottenburg