© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 24/20 / 05. Juni 2020

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Politiker würdigen den Künstler Christo

Berlin. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) haben den verstorbenen Aktionskünstler Christo gewürdigt. Mit dem verhüllten Reichstag in Berlin habe Christo den Deutschen ein Kunstwerk geschenkt, das immer unvergessen bleiben werde, erklärte Steinmeier am Pfingstmontag. Als „Symbol für ein weltoffenes Deutschland“ habe es sich „in unsere Herzen eingebrannt. Schöner und freier konnte Kunst nicht wirken.“ Parlamentspräsident Schäuble nannte Christo einen „Ausnahmekünstler“ und „Visionär“. Die Verhüllung des Reichstagsgebäudes vor 25 Jahren habe eine „Zäsur markiert“ und „auf ganz eigene Weise das Ende der Bonner Republik“ versinnbildlicht. Michael Müller sagte, der Künstler habe mit seinen „einzigartigen und aufwendigen Installationen“ gleichermaßen „fasziniert und polarisiert“. Staatsministerin Grütters erklärte auf Twitter, Christo habe durch seine „Kunst des Verhüllens die Menschen weltweit gelehrt, neu und schärfer zu sehen“. Der in Bulgarien geborene Aktionskünstler hatte gemeinsam mit seiner Frau Jeanne-Claude unter anderem 1985 die Brücke Pont Neuf in Paris und – nach jahrelangen kontroversen politischen Debatten und schließlich einer Zustimmung des Bundestages – im Sommer 1995 den Berliner Reichstag mit Kunststoffplanen verhüllt. Zuletzt plante er für dieses Jahr die Verpackung des Pariser Arc de Triomphe; sie soll 2021 posthum realisiert werden. Christo starb vergangenen Sonntag in New York im Alter von 84 Jahren. (tha)





Kirchensteuern könnten stärker einbrechen

HANNOVER. Der Rückgang der Kirchensteuereinnahmen der evangelischen Kirche durch die Corona-Krise könnte stärker ausfallen als bisher angenommen. Das geht aus einer Prognose der EKD in Hannover hervor. Die Einnahmeausfälle könnten in diesem Jahr „je nach Szenario und Landeskirche in einem Korridor zwischen minus 10 und minus 30 Prozent liegen“, erklärte eine EKD-Sprecherin auf Nachfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. In früheren Erklärungen von evangelischen Landeskirchen war der Rückgang auf höchstens 25 Prozent beziffert worden. Zu einem solchen Minus könne es kommen, falls es zu einem anhaltenden wirtschaftlichen Einbruch komme, hatten Sprecher der westfälischen und der lippischen Landeskirche am 8. Mai gegenüber idea erklärt.Andere Landeskirchen rechnen mit Einnahmeverlusten von zehn bis 15 Prozent (Rheinland), zwölf Prozent (Bayern), mindestens 15 Prozent (Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz) und etwa 16 Prozent (Württemberg). (idea)