© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 25/20 / 12. Juni 2020

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Kinderschänder: CDU will härtere Strafen

Berlin. Nach der Aufdeckung eines weiteren Pädophilennetzwerks durch nordrhein-westfälische Ermittler hat die CDU-Spitze ein härteres Durchgreifen gegen Täter und Helfer gefordert. In diesem Deliktbereich müßten „drastische Strafen ermöglicht werden“, forderte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer am Montag nach einer Tagung des Parteipräsidiums. Das CDU-Präsidium forderte eine Mindeststrafe bei Kindesmißbrauch von einem Jahr Haft und eine deutliche Strafverschärfung für den Besitz von Kinderpornografie. Am Donnerstag und Freitag waren in mehreren Bundesländern elf Tatverdächtige wegen schweren Kindesmißbrauchs festgenommen worden. Vorausgegangen waren Durchsuchungen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und Brandenburg. Haupttäter soll ein 27jähriger Mann aus Münster sein. Auch die Mutter des IT-Technikers, die als Erzieherin in einem Kindergarten gearbeitet hat, ist mitbeschuldigt. Bislang konnten drei Opfer im Alter von fünf, zehn und zwölf Jahren identifiziert werden. (ha)





Zahl der Einbürgerungen steigt um 15 Prozent 

WIESBADEN. Die Zahl der Einbürgerungen in Deutschland ist im vergangenen Jahr sprunghaft gestiegen. 2019 erhielten fast 129.000 Ausländer die deutsche Staatsbürgerschaft, teilte das Statistische Bundesamt mit. Dies bedeute einen Anstieg um 16.600 (15 Prozent) gegenüber dem Vorjahr und damit den Höchststand seit 2003. Die Eingebürgerten kamen aus 183 Staaten. Die meisten von ihnen, rund 16.200, besaßen die türkische Staatsbürgerschaft. Dieser Wert blieb konstant. Dagegen wuchs die Zahl der eingebürgerten Briten deutlich auf 14.600 an. Auch verzeichneten Einbürgerungen von Personen aus der Ukraine (plus 1.800), Rumänien (plus 1.500) und Syrien (plus 1.000) größere Anstiege, schrieb die Behörde. Mehrere tausend Personen kamen aus Polen (6.000), Rumänien (5.800) und dem Irak (4.600). Vergangene Woche hatten die Grünen im Bundestag eine erleichterte Einbürgerung in Deutschland gefordert. „Die deutsche Staatsangehörigkeit soll fortan auch durch Geburt im Inland erworben werden, wenn ein Elternteil rechtmäßig seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Inland hat“, verlangte die Grünen-Fraktion in einem Antrag. Zudem solle die Vermeidung von mehreren Staatsangehörigkeiten aufgegeben werden. Eine sogenannte Anspruchseinbürgerung soll demnach für alle gelten, „die in Besitz einer Aufenthaltserlaubnis oder Niederlassungserlaubnis sind“. Die erforderliche Mindestaufenthaltsdauer für eine Einbürgerung soll von derzeit acht auf fünf Jahre herabgesetzt werden und für anerkannte Flüchtlinge auf drei Jahre. „Familienangehörige einbürgerungswilliger Personen können früher miteingebürgert werden“, heißt es in dem Vorstoß weiter. (ls)

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