© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 25/20 / 12. Juni 2020

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Kirchentag: ZdK weist Kritik zurück

FRANKFURT/MAIN. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat die Nicht-Einladung der AfD zum Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) verteidigt. Die Grenze bei den Auftritten auf den Podien werde nach einem Vorstandsbeschluß da gezogen, „wo Personen oder Parteien rassistische, antisemitische Überzeugungen und eine gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit äußern“, sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg am Freitag dem kirchlichen Internetportal „domradio.de“. Auch demokratisch gewählte Parteien könnten ausgeschlossen werden, schließlich „waren auch die Nationalsozialisten 1930 durchaus eine demokratisch gewählte Partei“. Die AfD hatte die Entscheidung der Veranstalter, keine Mitglieder ihrer Partei auf die Podien einladen zu wollen, scharf kritisiert. Die Kirchentage seien „zu rot-grünen Politiker- und Funktionärstreffen verkommen“, sagte der Vorsitzende der „Christen in der AfD“, Joachim Kuhs. Der kirchenpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Volker Münz, warf den Verantwortlichen Scheinheiligkeit vor, „wenn behauptet wird, daß der Kirchentag eine Vielschichtigkeit des öffentlichen Lebens und eine thematische Vielfalt abbilden würde, Vertreter der größten Oppositionsfraktion des Bundestages aber ausgesperrt bleiben“. Die Veranstalter müßten sich zudem fragen lassen, ob eingeladene Vertreter anderer Parteien zum Beispiel beim Zulassen der Tötung Ungeborener oder bei der Relativierung von Ehe und Familie im Sinne der christlichen Lehre handelten. Der 3. Ökumenische Kirchentag soll im Mai kommenden Jahres in Frankfurt am Main stattfinden. Veranstalter sind der Deutsche Evangelische Kirchentag und das ZdK. (ha/ag)

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Kiel: Gendergerechte Sprache eingeführt

KIEL. Die Stadt Kiel führt ab 1. Juli eine sogenannte geschlechtergerechte Sprache in ihrer Verwaltung ein. Städtische Ämter, Behörden und Betriebe müssen künftig das Gender-Sternchen („Kieler*innen“) oder geschlechtsneutrale Formulierungen („Studierende“, „Amtsleitung“) verwenden, berichtete die Kieler Zeitung. Das Sternchen stehe „mit seinen weitverzweigten Strahlen für alle Geschlechter“, begründete die Stadtverwaltung ihre Entscheidung, sowohl für Männer und Frauen als auch für „Geschlechter jenseits binärer Mann-Frau-Kategorien“. Ein entsprechendes Konzept hatte die Agentur Fairlanguage mit Sitz in Quarnbek ausgearbeitet. Die Stadt zahlte dafür 50.000 Euro. Der Kieler Personaldezernent Christian Zierau lobte die neuen Sprachregelungen. Gendergerechte Kommunikation sei „für eine Großstadt relativ selbstverständlich“. Es gehe darum, „modern zu kommunizieren“, sagte der von der CDU nominierte Stadtkämmerer. Dies sei „gelebte Vielfalt und Anspruch gleichermaßen“. (ls)