© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 25/20 / 12. Juni 2020

CD-Kritik: Iggy Pop – The Bowie Years
Wiederauferstehung
Thorsten Thaler

Auf dem ersten Album nach zehn Jahren, „The Next Day“ (2013), erinnerte sich David Bowie mit dem vorab als Single veröffentlichten Titel „Where Are We Now?“ an seine Berliner Jahre von 1976 bis 1978: „Ein Mann verloren in der Zeit/ In der Nähe von KaDeWe/ Nur die Toten gehen/ Wo sind wir jetzt?“ Bowie war damals mit seinem Freund, dem Punk-Sänger Iggy Pop, ausgerechnet in das für seine Drogenszene bekannte West-Berlin gekommen, um hier einen Drogenentzug zu machen. Zudem verschaffte er Iggy Pop einen neuen Plattenvertrag und produzierte für ihn in den legendären Hansa-Studios die Alben „The Idiot“ und „Lust For Life“. Sie verhalfen dem ebenfalls alkohol- und drogensüchtigen Ex-Frontmann der Punkband The Stooges zu seiner musikalischen Wiederauferstehung als Solo-Künstler, vor allem mit dem Überhit „The Passenger“.

Die beiden Alben stehen nun auch im Mittelpunkt der siebenteiligen CD-Box „The Bowie Years“ des inzwischen 73jährigen Iggy Pop. Außerdem enthalten sind Live-Aufnahmen von 1977 aus London, Chicago und Cleveland sowie das 1978 erschienene Live-Album „TV Eye“ mit David Bowie an den Keyboards, außerdem seltene Demo-Versionen und Studio-Outtakes. Für schlappe 80 Euro dürfte dieses Paket indes allenfalls für eingefleischte Iggy-Pop-Fans interessant sein. 

Iggy Pop The Bowie Years Virgin (Universal Music), 2020 https://iggypop.com