© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 26/20 / 19. Juni 2020

Meldungen

Frankreich: Razzien durch Tschetschenen

Berlin. In der ostfranzösischen Stadt Dijon ist es in den vergangenen Tagen mehrmals zu schweren Ausschreitungen zwischen Tschetschenen und maghrebinischen Jugendgangs aus dem Bezirk Grésilles gekommen. Laut der französischen Staatsanwaltschaft soll es dabei um Rache für einen aus Tschetschenien stammenden 16jährigen gehen, der am 10. Juni von Drogenhändlern, die vornehmlich aus Algerien stammen sollen, brutal angegriffen worden sei. Tschetschenen aus ganz Frankreich hätten sich daraufhin zu Strafrazzien verabredet, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. „Wir waren etwa hundert Personen aus ganz Frankreich, aber auch aus Belgien und Deutschland“, erklärte ein namentlich nicht genannter Zeuge laut dem Bericht. Am Samstag seien 50 Personen in das Viertel eingedrungen und hätten einen Pizzeriabesitzer durch Schüsse schwer verletzt. Einen Tag später seien bereits 200 Tschetschenen vor Ort gewesen. Auch am frühen Montag abend hätten sich rund 150 Personen versammelt, einige mit Sturmgewehren und Pistolen bewaffnet, und Mülltonnen und ein Auto in Brand gesetzt. Der Staatsanwalt von Dijon, Eric Mathais, sagte, während der Unruhen seien sechs Menschen verletzt, aber keine Verhaftungen vorgenommen worden. Anwohner sind verstört. Mittlerweile hätte die Polizei über 100 Beamte in die Stadt entsandt. (ha)





Chinesen töten indische Soldaten im Himalaya

Delhi. Im Grenzgebiet Ladakh zwischen China und Indien im Himalaya sind drei indische Soldaten am Montag im Kampf mit chinesischen Streitkräften ums Leben gekommen. Ein „gewalttätiges Duell mit Opfern auf beiden Seiten“ habe stattgefunden, teilte die indische Armee laut dem Deccan Herald mit. Auf indischer Seite sind ein Offizier und zwei Soldaten gestorben, die chinesischen Verluste sind nicht bekannt. „Hochrangige Militärbeamte beider Seiten treffen sich derzeit vor Ort, um die Situation zu entschärfen“, heißt es weiter in der Stellungnahme der Armee. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Zhao Lijian, sprach von indischen Truppen, die „provoziert und angegriffen“ hätten. Bereits im Mai war es zu Auseinandersetzungen an der Grenze gekommen, die allerdings nur als Faustkämpfe verliefen (JF 25/20). Der Schußwechsel ereignete sich, während beide Seiten versuchten die angespannte Situation zu deeskalieren, schreibt IndianExpress.com unter Berufung auf die Militärquellen. Auch auf chinesischer Seite soll es demnach Verletzte gegeben haben. Seit der Annexion Tibets im Jahr 1951 liegen die zwei atomar gerüsteten Staaten im Konflikt miteinander um große Teile der rund 3.500 Meter langen Grenze. Nach 45 Jahren forderte der Streit nun das erste Mal wieder Todesopfer. (hr)