© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 28/20 / 03. Juli 2020

Meldungen

27,4 Jahre Einzahlung für Rente in Hartz-IV-Höhe

BERLIN. Ein Durchschnittsverdiener muß inzwischen 27,4 Jahre volle Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, um eine Rente in Grundsicherungs- bzw. in Hartz-IV-Höhe zu erhalten. Im Jahr 2000 waren es nur 23,2 Jahre gewesen. Das geht aus einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Wochenbericht 26/20) hervor. „Bei der Rente hat man Anfang der 2000er Reformen eingeführt, die das sogenannte Rentenniveau gesenkt beziehungsweise die Rentensteigerungen gedämpft haben“, erklärte Johannes Geyer, DIW-Abteilungsleiter Staat. Zudem mache die Miete inzwischen fast 50 Prozent des Grundsicherungsbedarfs aus. „Besonders in großen Städten lebende Menschen mit unterdurchschnittlichen Gehältern müssen länger in die Rentenversicherung einzahlen, um später mehr rauszubekommen als eine Rente auf Grundsicherungsniveau“, erläuterte Geyer. „Wenn die Politik nicht sicherstellt, daß Menschen, die viele Jahre erwerbstätig waren und Beiträge geleistet haben, eine Rente deutlich über dem Existenzminimum erhalten, könnte die Rentenversicherung ein Legitimationsproblem bekommen.“ (fis)

 www.diw.de





1,4 Milliarden Dollar Corona-Hilfen an Tote

WASHINGTON. Die Hilfe der US-Regierung für Familien in der Corona-Krise war nicht fehlerfrei. Dabei seien über eine Million Zahlungen im Wert von 1,4 Milliarden Dollar an Tote verschickt worden, teilte der Rechnungshof des US-Kongresses (GAO) mit. Eine Rückzahlungsaufforderung an die Erben oder noch lebende Familienmitglieder sei bislang noch nicht erfolgt. Unklar sei auch, wie viele Schecks zurückgeschickt oder welche Überweisungen auf Konten von Verstorbenen zurücküberwiesen wurden. Erst im Mai habe es einen Datenabgleich der Steuerbehörden gegeben. Seit März erhielten – als Teil des drei Billionen Dollar schweren Corona-Pakets – US-Steuerzahler mit bis zu 75.000 Dollar Jahreseinkommen 1.200 Dollar, Ehepaare 2.400 Dollar. Pro Kind gab es jeweils 500 Dollar. Die Corona-Unterstützung wurde als Barscheck zugeschickt oder via Banküberweisung ausgezahlt. (fis)

 gao.gov





Zahl der Woche

Mit 141 Prozent über dem EU-Durchschnitt war das Preisniveau für Güter und Dienstleistungen 2019 in Dänemark am höchsten, gefolgt von Irland (134) und Luxemburg (131). Deutschland lag bei 107 Prozent. Rumänien (55) und Bulgarien (53) waren am billigsten. (Quelle: Eurostat)