© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 28/20 / 03. Juli 2020

Zeitschriftenkritik: Der Eckart
Vertreibung aus der deutschen Heimat
Werner Olles

Herausgegeben von der 1952 als Nachfolgeverein des Deutschen Schulvereins von 1880 gegründeten Österreichischen Landsmannschaft (ÖLM) erscheint seit 1953 die Monatszeitung für Politik, Volkstum und gesellschaftliche Themen Der Eckart (vormals Eckartbote). Ein wichtiges Anliegen sind der ÖLM und dem Eckart die deutschen Volksgruppen im europäischen Ausland. Umweltthemen, Interviews, Buchbesprechungen und Veranstaltungshinweise vervollständigen das Bild des führenden volkstumspolitischen Magazins Österreichs. Zudem bemüht sich die Zeitschrift im Zeitalter von Gender-Gaga auch um den Erhalt und die Pflege der deutschen Sprache und Kultur. Vierteljährlich erscheinen außerdem die „Eckartschriften“, eine Kleinbuchreihe, die sich vor allem aktuellen Themen, Geschichte, Volkskunde und Wirtschaft widmet. Darüber hinaus fördert die ÖLM finanziell Projekte in Ungarn, Siebenbürgen und Schlesien und unterstützt dort Bedürftige und Opfer von Naturkatastrophen.

Die aktuelle Ausgabe des Eckart (Juni 2020) hat „Die Vertreibung der Deutschen“ als Schwerpunktthema. Das „ungesühnte Jahrhundertverbrechen“ der Vertreibung von 15 Millionen Menschen aus dem deutschen Osten war die Folge einer skrupellosen Machtpolitik, geprägt von Haß, Rache und Sadismus. Am Ende zählte man über zwei Millionen Tote, die verlorene Heimat und eine zerstörte Kultur, die über Jahrhunderte gewachsen war. Was den Vertriebenen blieb, war die Erinnerung an Ostpreußen, das Sudetenland, Schlesien und die anderen deutschen Siedlungsgebiete, an blühende Landschaften, an die deutschen Dome, Schlösser und Rathäuser, an eine Lebenswelt, die nun für immer verloren war. So berichtet der Beitrag „Ohne Wahrheit kein Recht: Vertreibung bleibt Verbrechen“ über den Herbst 1944, als die Rote Armee an der Ostgrenze des Deutschen Reiches stand und aus Angst vor den bereits bekannten grauenhaften Exzessen die massenhafte Flucht aus Ostpreußen, Pommern und Schlesien begann. Es war eine menschliche Tragödie, die auch nicht durch noch so viele Verweise auf zuvor vom Nationalsozialismus begangene Verbrechen zu rechtfertigen ist.

Der Hauptverantwortliche für den Genozid an den Sudetendeutschen, der tschechische Staatspräsident Edvard Beneš, der eng mit Stalin kooperierte, verkündete am 16. Mai 1945: „Es wird notwendig sein, insbesondere die Deutschen in den tschechischen Ländern kompromißlos und die Ungarn in der Slowakei völlig zu liquidieren.“ Danach kam es zu den „wilden Vertreibungen“ mit mörderischen Exzessen gegen alle Deutschen. Das Beneš-Dekret erklärte die Massaker in Aussig, den Brünner Todesmarsch sowie die offizielle Vertreibung von fast 2.300.000 Menschen für „nicht widerrechtlich“ und stellte die Täter straffrei. Dieses Dekret gilt bis heute, obwohl die Sudetendeutschen etwa eine Viertelmillion Todesopfer zu beklagen hatten, darunter Tausende Frauen mit ihren Kindern, Verwundete und Alte. 

Kontakt: Österreichische Landsmannschaft, Fuhrmannsgasse 18a/5. A-1080 Wien. Das Einzelheft kostet 4,60 Euro, ein Jahresabo 62,40 Euro. 

 www.dereckart.at