© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 28/20 / 03. Juli 2020

Meldungen

Kulturerbe der Sorben und Wenden fördern

POTSDAM. Das Kulturerbe der in der Lausitz ansässigen Sorben und Wenden soll stärker gefördert werden. Dafür stellt das Land Brandenburg insgesamt 50.000 Euro bereit, teilte das Kulturministerium vergangenen Freitag zum Start des „Wettbewerbs sorbisch-wendische Zukunft Lausitz“ in Potsdam mit. „Wendische Kultur, Sprache und Bräuche sind Teil unseres Kulturerbes und tragen maßgeblich zur Attraktivität der Region bei. Diesen außergewöhnlichen Reichtum wollen wir weiterhin bewahren“, erklärte der Landesbeauftragte für Angelegenheiten der Sorben/Wenden, Wissenschafts- und Kulturstaatssekretär Tobias Dünow. Vereine, Verbände, Initiativen, Unternehmen und Gemeinden können bis zum 20. September Beiträge in den Kategorien Sprache, Kultur, Handwerk, Brauchtum, Miteinander und Strukturentwicklung der Lausitz einreichen. Zudem sollen insbesondere Projekte gefördert werden, die vor dem Hintergrund der Corona-Krise das kulturelle Leben anregen und die Kulturvielfalt stärken. Die Beiträge müssen sich auf Gemeinden beziehen, die ganz oder teilweise zum angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden im Land Brandenburg gehören. Vergeben werden ein Sonderpreis in Höhe von 10.000 Euro sowie je Kategorie vier Preise zwischen 1.000 und 5.000 Euro. Die Sorben und Wenden sind als slawische Minderheit seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig. Trotz Assimilierungsversuchen früherer Herrscher und Regierungen haben sie sich ihre eigene Sprache und ihre von vielfältigem Brauchtum geprägte Kultur bewahrt. (tha)





Genitalverstümmelungen nehmen zu

BERLIN. Immer mehr Mädchen und Frauen in Deutschland werden Opfer von Genitalverstümmelung. Das teilte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Franziska Giffey (SPD), bei der Vorstellung einer neuen Untersuchung vergangenen Donnerstag in Berlin mit. Die Zahl der Betroffenen ist demnach auf knapp 68.000 gestiegen. Im Vergleich zu im Februar 2017 veröffentlichten Zahlen sei das ein Anstieg von 44 Prozent. Giffey nannte Genitalverstümmelungen eine „schwere Menschenrechtsverletzung und eine archaische Straftat“. Sie verletze Mädchen und Frauen in ihrem Recht auf körperliche Unversehrtheit und sexuelle Selbstbestimmung und verursache „lebenslange physische und psychische Folgen“. Dem Bericht zufolge stammen die meisten betroffenen Frauen aus Eritrea, Somalia, Indonesien, Ägypten und Nigeria. Der Grund für den Anstieg sei die vermehrte Zuwanderung aus diesen Staaten. Laut Giffey ist davon auszugehen, daß die tatsächlichen Zahlen noch höher liegen, da etwa Frauen mit einem deutschen Paß oder ohne gültige Papiere in der Untersuchung nicht erfaßt wurden. (JF)