© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 29/20 / 10. Juli 2020

Meldungen

Razzien nach Überfall auf rechte Gewerkschaft

STUTTGART. Die Polizei hat am vergangenen Donnerstag in Baden-Württemberg Wohnungen von neun Personen durchsucht, die im Zusammenhang mit dem Angriff auf eine Corona-Demonstration in Stuttgart stehen sollen. An dem Ensatz waren hundert Beamte und ein SEK beteiligt. In den durchsuchten Häusern wohnten zumeist polizeibekannte Mitglieder der linken Szene, sagte ein Polizeisprecher dem SWR. Ein 21jähriger Verdächtiger wurde festgenommen. Gegen ihn bestand bereits ein Haftbefehl wegen versuchten Totschlags. Unter den von einer Durchsuchung betroffenen Personen war auch ein Mitarbeiter des Linken-Bundestagsabgeordneten Tobias Pflüger. Bei dem Angriff auf drei Mitglieder der rechtsalternativen Gewerkschaft Zentrum Automobil war Mitte Mai ein 54jähriger lebensgefährlich verletzt worden. Seine beiden Begleiter erlitten ebenfalls Verletzungen. Die Männer waren auf dem Weg zu einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen von einer Gruppe Linksextremer überfallen worden. Die Angreifer attackierten sie mit Reizgas und schlugen auf sie ein. Dabei soll auch eine Gaspistole zum Einsatz gekommen sein. Sicherheitskräfte beschlagnahmten in den Wohnungen in Stuttgart, Ludwigsburg, Remseck, Fellbach, Waiblingen, Tübingen und Karlsruhe Beweismaterial. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) nannte die Durchsuchungen einen „bedeutenden Schritt zur Aufklärung“ der Gewalttat. (ag)





Kramp-Karrenbauer will Frauenquote in der CDU

BERLIN. Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich zum Ziel gesetzt, innerhalb von drei Jahren eine verbindliche Frauenquote von 50 Prozent in ihrer Partei durchzusetzen. Einen entsprechenden Plan zur Frauenförderung habe sie für die Sitzung der Struktur- und Satzungskommission der CDU vorgelegt, berichtete das Nachrichtenportal The Pioneer. Demnach soll bis 2023 bei den Christdemokraten die Parität erreicht werden. „Frauen sollen an Parteiämtern in der CDU und an öffentlichen Mandaten gleich beteiligt sein“, zitiert das Portal den Entwurf. Im vergangenen November hatte der CDU-Parteitag die zur Hälfte mit Frauen besetzte Kommission eingerichtet. Sie soll bis zum nächsten Parteitag im Dezember eine Empfehlung erarbeiten. Die Frauen-Union hatte zuvor beantragt, ein Drittel der Ämter und Mandate verbindlich weiblichen Parteimitgliedern zu geben. Auch solle auf Kandidatenlisten jeder zweite Platz mit Frauen besetzt werden. Zudem plane Kramp-Karrenbauer den Zusammenschluß der Lesben und Schwulen in der Union (LSU) als Organisation in die Partei aufzunehmen. Bei Annahme sollen die LSU neben dem Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS) die zweite sogenannte Sonderorganisation der CDU werden. (ag)