© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 30-31/20 / 17. Juli 2020

Akademisch zertifiziert: Der Große Austausch als Chance
PR-Agenturen für Zuwanderung
(dg)

Anfang Juli, nach einem Brüsseler Treffen mit Kollegen, frohlockte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) in glasklarer Orwell-Diktion: die „EU-Asylreform“ werde gelingen. Reform meint dabei nicht wörtlich eine Verbesserung des Bestehenden im Sinne einer Eindämmung der Masseneinwanderung nach Europa, sondern deren ungebremsten Fortgang. Nur mit neuem Verteilungsschlüssel, da sich jetzt angeblich auch die Osteuropäer an der „Seenotrettung beteiligen wollen“. Um hierzulande diese „Reform“ mit Wissenschaftslametta zu schmücken, stehen dem obersten deutschen „Seenotretter“ Heerscharen von „Migrationsforschern“ zu Diensten. Die derzeit allerdings, infolge zunehmender, freilich allein in den Medien der Gegenöffentlichkeit stattfindender Kritik um ihren wissenschaftlichen Nimbus bangen müssen. „Einäugigkeit“ wirft ihnen der Hamburger Neurologe Wolfgang Meins vor, weil ihre mit Millionen Steuergeldern finanzierten „Forschungen“ ausschließlich dem linksradikalen No-Border-Dogma huldigten und „Kollateralschäden“ wie die psychischen Nöte, in die viele Einheimische wegen der ihnen aufgezwungenen ethnisch-kulturellen Veränderungen ihrer Lebenswelt gerieten, konsequent ignorieren würden (Achse des Guten vom 7. Juli). Selbst das Regierungsblatt FAZ fragt schüchtern: „Ist das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung mehr als eine PR-Agentur für Zuwanderung?“ Worauf die Professorin Naika Foroutan, eine Berliner Vertreterin dieser Form politisch erwünschter Agitation, dem Blatt das Rhetorische der Frage so exklusiv wie unbewußt bestätigt: sie wolle Migration nur positiv als „Chance“, nie als „Gefahr“ darstellen (FAZ vom 8. Juli 2020).