© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 32/20 / 31. Juli 2020

Massenkrawalle von Einwanderern in deutschen Landen
Die Verachtung kommt von außen und innen
Thorsten Hinz

Die Meldungen über Massenrandale häufen sich. Als Verursacher werden „Party-“ oder „Eventszenen“, „Personengruppen“ oder einfach nur „Männer“ namhaft gemacht. Doch das Lügendeutsch der politisch-medialen Wahrheitssysteme ist leicht zu entschlüsseln. Die ethnisch-kulturell grundierten Krawalle beschränken sich nicht auf Großstädte wie Stuttgart, Frankfurt oder Köln. Sogar die „dunkeldeutsche“ Provinz wird von den Errungenschaften der bunten Republik eingeholt. Im idyllischen Rheinsberg in Brandenburg, das Kurt Tucholsky zu seinem „Bilderbuch für Verliebte“ inspirierte, haben gerade Tschetschenen und türkische „Graue Wölfe“ den Einheimischen gemeinsam ihre Schlagkraft vorgeführt.

Die temporäre Landnahme findet auf zentralen Plätzen deutscher Kommunen statt. Darin liegt ihre neue Qualität und Wirkung über den Moment und konkreten Ort hinaus. Der breitbeinigen Machtdemonstration und vorgreifenden Reviermarkierung hat die pazifizierte deutsche Rentnergesellschaft wenig mehr entgegenzusetzen als den Rückzug in die Nische.

Im Verhalten der Randalierer liegt viel Verachtung für den Staat und die Deutschen überhaupt, doch der Vorgang hat zwei Beteiligte: die Verächter und diejenigen, die ihnen die Gründe liefern. Die SPD-Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, „Malu“ Dreyer, empfiehlt der Polizei, sich zurückzuhalten, also Beihilfe zur Gesetzlosigkeit zu leisten. Andererseits – was soll Frau Dreyer denn sonst sagen? Zugeben, daß ihr politisches Leben ein historischer Irrtum war und sie einen Trümmerhaufen angerichtet hat?

Im rot-rot-grün regierten Berlin ist man schon einen Schritt weiter. Hier müssen die Clans sich nicht vor der Polizei fürchten; die Polizei muß sich aufgrund eines Antidiskriminierungsgesetzes vor den Clans rechtfertigen. Bei der Konstituierung eines neuen Ordnungsstaates werden sie ein gewichtiges Wort mitzureden haben.

Das Springer-Blatt Welt am Sonntag bleibt trotzdem auf Merkel-Linie und verkündet: „Randale in der neuen Heimat“. Blödsinn! Die Heimat, der Zusammenhang von Ortung und vertrauter Ordnung, wird durch die Implementierung des Nomadentums zerstört.

Spengler behält also recht. Nur verludern die großen Städte heute nicht durch Leerzug, sondern durch prekäre Neuaufsiedlungen. Der Außendruck ist so wirkungsvoll, weil er auf einen destruktiven Vorsatz im Innern trifft. Als seine Vertreter zählt Spengler auf: gescheiterte Akademiker, Abenteurer, Spekulanten, Tagediebe, „untermischt mit ein paar traurigen Schwärmern für irgendwelche abstrakten Ideale“ und gekennzeichnet durch „die Abwesenheit aller Instinkte für Ehre und Pflicht ...“ Dabei ist es geblieben.