© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 32/20 / 31. Juli 2020

Meldungen

Portland-Proteste: Streit um Bundespolizei

PORTLAND (Oregon). Der US-Staatsanwalt des Bezirks Oregon, Billy Williams, hat erklärt, daß ein bloßer Aufruf zum Abzug der Bundespolizei aus Portland das Gewaltproblem in der Stadt nicht beenden werde. Es sei keine Lösung, Bundesbeamte zum Weggehen aufzufordern, wenn es weiterhin Angriffe auf Bundesgebäude und Sicherheitspersonal gebe, betonte Williams angesichts fortschreitender nächtlicher Unruhen in der Innenstadt von Portland am vergangenen Dienstag. Parallel dazu hatten Bürgermeister Ted Wheeler (Demokratische Partei) und die Stadtkommissarin Jo Ann Hardesty ein „sofortiges Treffen“ mit dem amtierenden Sekretär des Heimatschutzministeriums, Chad Wolf, verlangt, um über einen „Waffenstillstand und den Abzug der Bundestruppen aus Portland zu diskutieren“. Wolf steht im Kreuzfeuer der Kritik aus den Reihen der Demokraten. Earl Blumenauer und Suzanne Bonamici, beide Demokraten aus Oregon, forderten bereits seinen sofortigen Rücktritt. Sie machen Wolf für Mißwirtschaft, Anstiftung zur Fremdenfeindlichkeit und den Einsatz von Bundesagenten zur Störung rechtmäßiger Proteste verantwortlich. Blumenauer nannte Wolf einen „Schlüsselarchitekten der Besetzung von Portland durch die Bundesregierung“. (ctw)





Nantes: Ruander gesteht Brandstiftung 

NANTES. Die am 18. Juli in Flammen aufgegangene Kathedrale von Nantes ist nach Stand der Ermittlungen von einem ehrenamtlichen ruandischen Kirchenmitarbeiter angezündet worden. Der geständige 39jährige katholischen Glaubens, dessen Aufenthaltstitel im letzten November nicht verlängert wurde, bekundete, die Tat aus Frust über seine Lebenssituation begangen zu haben. Nach Angaben des Priesters der Sankt-Peter-und-Paul-Kathedrale, Hubert Champenois, genoß er das „volle Vertrauen“ der Gemeinde und wohnte auch bei den örtlichen Franziskanern. Aus diesem Grund übertrug man ihm für den Tag der Tat auch den Schließdienst für die Kirche. Eine Sichtweise, die im Internet auf viel Kritik stieß, da er von der Polizei nicht einmal ohne Dolmetscher vernommen werden konnte. Dem Täter auf die Spur gekommen ist die Polizei, da keine Einbruchsspuren an der Kathedrale festgestellt wurden, durch Kameraaufnahmen sowie durch eine kompromittierende E-Mail, die sichergestellt werden konnte. Beim Brand der spätgotischen Kathedrale wurde die berühmte, aus dem 17. Jahrhundert stammende Orgel vollständig zerstört. Darüber hinaus wurden Gemälde sowie ein großes Buntglasfenster in der Fassade vernichtet. Eine erhöhte Plattform innerhalb der Kirche ist einsturzgefährdet, die Gesamtsubstanz des Gebäudes aber unversehrt. Die Höhe des Schadens ist noch nicht bekannt. (ftm)