© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 32/20 / 31. Juli 2020

Meldungen

„Washington Post“ einigt sich mit Schüler

WASHINGTON D.C. Die wegen Schadensersatz angeklagte Washington Post hat sich mit dem Kläger, Nicholas Sandmann, außergerichtlich auf einen nicht genannten Betrag geeinigt. Das teilten das Blatt und der Schüler vergangenen Freitag mit. Im Januar 2019 war Sandmann mit Mitschülern der Covington Catholic High School in Kentucky auf den „March for Life“, eine Demonstration für das ungeborene Leben, gegangen. Auf dem Rückweg drangsalierte eine Gruppe, die sich „Black Israelites“ nannte, die Schulkasse. Ein indigener Amerikaner, Nathan Phillips, kam von einem „Indigenous Peoples March“ dazu und stellte sich mit einer Trommel dicht vor das Gesicht Sandmanns. In einem Videoausschnitt, der über soziale Medien und Zeitungshäuser Verbreitung fand, wurde die Situation so dargestellt, als hätte Sandmann Phillips aus rassistischen Motiven bedrängt. Der damals 17 Jahre alte Schüler bekam Morddrohungen, der Unterricht mußte für eine Zeitlang ausfallen. Phillips log über den Vorfall in diversen Medien. Neben CNN und der Washington Post gebe es nun noch sechs weitere offene Verfahren, schrieb Sandmann auf seinem Twitter-Kanal. (hr)





Privatsphäre verletzt: Facebook verklagt EU

BRÜSSEL. Facebook hat sich entschieden, gerichtlich gegen die EU-Kommission vorzugehen. Diese habe für ihre Wettbewerbsuntersuchungen Informationen angefordert, die aus Sicht des Unternehmens die Privatsphäre seiner Mitarbeiter verletzten, teilte Facebook mit. Bei der Datenabfrage habe sich die EU-Kommission unter anderem nach „höchst sensiblen persönlichen Informationen“ wie Gesundheitsdaten der Facebook-Mitarbeiter, privaten Finanzunterlagen und Familienmitgliedern erkundigt, schilderte der Anwalt des sozialen Netzwerks, Tim Lamb. Hintergrund der Datenabfrage ist eine laufende Untersuchung der EU-Aufsichtsbehörde zur Marktstellung von Facebook, die klären soll, wie das Unternehmen Daten sammelt und damit Geld verdient und ob es mit seinem „Marketplace“ einen unfairen Vorteil im Kleinanzeigengeschäft hat. Das soziale Netzwerk hat der EU-Kommission dafür seit März etliche Daten, darunter interne E-Mails, zur Verfügung gestellt. (zit)