© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 32/20 / 31. Juli 2020

Haltungsnote
Standhalten für Gott und Familie
Hermann Rössler

Als am vergangenen Donnerstag die Baseball-Teams der San Francisco Giants gegen die Los Angeles Dodgers antreten, knien die Spieler beider Mannschaften sich auf den Rasen, halten gemeinsam ein schwarzes Band in den Händen. „Take the knee“ ist eine Losung der „Black Lives Matter“-Bewegung (BLM). Wer sich hinkniet, zeigt sich „solidarisch“. Die Geste hat sich weltweit auch bei vielen Sportveranstaltungen durchgesetzt. Beim Major League Baseball in Los Angeles vergangene Woche verweigerte sich jedoch der Giants-Pitcher Sam Coonrod dem Ritus. „Ich bin ein Christ. Ich kann vor nichts knien außer vor Gott, Jesus Christus“, erklärte der 27 Jahre alte Werfer seinen Standpunkt. Dabei habe er nichts Böses im Sinn, sagte Coonrod laut dem Christian Broadcasting Network. An BLM störe ihn die Nähe zum Marxismus. „Und sie haben einige negative Dinge über die Kernfamilie gesagt. Damit kann ich mich nicht anfreunden“, führte Coonrod weiter aus. Für ihn sei das eine Gewissensfrage: „Würde ich knien, wäre ich ein Heuchler. Ich möchte kein Heuchler sein.“ Er sei nicht sauer auf Leute, die sich hinknieten, verlange aber auch Respekt für seine Entscheidung. Giants-Manager Gabe Kapler bezeugte denn auch Verständnis für den Spieler.