© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 33/20 / 07. August 2020

Zitate

„Der italienische Senat stimmte dafür, mich vor Gericht zu stellen. (...) Ich aber bin stolz darauf, Italien verteidigt zu haben: Ich würde es wieder tun und ich werde es wieder tun. (...) Ich werde mit erhobenem Kopf und gutem Gewissen meinen Kindern in die Augen sehen, weil ich meine Pflicht mit Entschlossenheit und gesundem Menschenverstand erfüllt habe. Ich halte an Artikel 52 der Verfassung fest (‘Die Verteidigung des Vaterlandes ist die heilige Pflicht des Bürgers’), und ich erinnere mich an die Worte von Luigi Einaudi: ‘Wenn die Politik in die Justiz eintritt, geht die Justiz zum Fenster hinaus.’“

Matteo Salvini, Chef der Lega und ehemaliger Innenminister von Italien, auf Twitter am 31. Juli





„Den Begriff Identitätspolitik gibt es schon eine ganze Weile, aber erst vor wenigen Jahren begann der Hype. (...) Es ist ein Frontalzusammenstroß linker Ideen. Die Alten sind Linksliberale, die Jungen sind Linksidentitäre. Die Jungen greifen das an, wofür die Alten ihr Leben lang gekämpft haben. Was die Alten sagen, finden die Jungen rassistisch, und was die Jungen sagen, finden die Alten rechts und illiberal. Die Positionen sind unvereinbar.“

Justus Bender, Politikredakteur, in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 2. August





„Von diesem ganzen überspannten Sprachgehabe halte ich nichts. Natürlich müssen wir darauf achten, daß wir in unserer Sprache niemanden verletzen und Sprache formt unser Denken ein Stück weit. Aber jeder soll noch so reden können, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Ich bin gegen Sprachpolizisten.“

Winfried Kretschmann, grüner Ministerpräsident von Baden-Württemberg, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa am 2. August 





„Wer wie SPD-Chefin Saskia Esken die Demonstranten pauschal als ‘Covidioten’ bezeichnet, legt daher einen fragwürdigen Umgang mit der Meinung Andersdenkender an den Tag. (…) So waren die Rufe nach einem Versammlungsverbot nach der ‘Black-Lives-Matter’-Kundgebung Anfang Juni bei weitem nicht so laut wie jetzt. Damals benahmen sich die Demonstranten zwar auch nicht daneben. Doch auch diese Kundgebung war aus Infektionsschutz-Sicht problematisch. Die Politik darf aber nicht mit zweierlei Maß messen, nur weil die einen für eine vermeintlich gute Sache und die anderen gegen die eigenen Maßnahmen demonstrieren.“

Martin Greive, Korrespondent, im „Handelsblatt“ vom 4. August





„Es wäre leichtsinnig, die Anti-Corona-Demonstrationen als Karneval abzutun oder in eine bestimmte Ecke abzudrängen. Es handelt sich um eine Strömung, die man ernst nehmen muß und der man rechtzeitig begegnen muß (…). Die Parteienvielfalt ist hier eine Einheit. Sie verurteilt doch die Leute, ohne sie zu kennen. Es fehlt an wirklichen Debatten. Die Maskenfrage und die Einschränkungen gehören ins Parlament. Und es muß kontrovers disktutiert werden. Aber es wird nicht mehr kontrovers diskutiert.“

Wolfgang Nowak, Ex-Ministerialdirektor im Kanzleramt unter Gerhard Schröder, im „Morning Briefing“ von Gabor Steingart am 4. August