© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 33/20 / 07. August 2020

DVD: Des Teufels Lohn
Sehenswertes Panorama
Werner Olles

Der mexikanische Saisonarbeiter Jesus Cisneros (Martin Carraglia) berichtet Sheriff Ben Sadler (Jeff Chandler) vom Mord an seinem jungen Arbeitskollegen Juan Martin. Der Vorarbeiter der Ranch Ed Yates (John Larch) und der Cowboy Chet Huneker (Leo Gordon) hätten Juan auf Geheiß des Ranchers Virgil Renchler (Orson Welles) Juan erschlagen, weil dieser dessen Tochter Skippy (Colleen Miller) nachgestellt habe. Als Sadler auf der Ranch erscheint, um den Fall zu untersuchen, verbietet der Rinderbaron ihm dies und deckt zudem seine Leute. Er unterrichtet den Bürgermeister, daß er auf seiner Ranch selbst für Ordnung sorgen würde.

Als Skippy Ben erzählt, daß sie in der Nacht Hilfeschreie gehört hat, ist der Sheriff überzeugt, daß an der Sache etwas dran ist. Der Bürgermeister ersucht Ben, seine Nachforschungen einzustellen, nachdem Huneker zugab, den betrunkenen Juan aus Versehen mit seinem Lkw überfahren zu haben. Ben besorgt sich jedoch einen Durchsuchungsbefehl und entdeckt in einem Schuppen einen Blutfleck auf einem Holzstück. Währenddessen wird Cisneros erschossen, und Bens Frau Helen (Barbara Lawrence) bekommt nächtliche Drohanrufe. Yates und Huneker überrumpeln Ben und schleifen ihn gefesselt hinter ihrem Truck durch die Stadt. Den schwerverletzten Sheriff lassen sie vor dem Rathaus liegen. Nachdem Ben sich einigermaßen erholt hat, wirft er dem Bürgermeister seinen Stern vor die Füße und fährt zur Ranch …

Der Ausflug des Horror- und Science-fiction-Experten Jack Arnold („Gefahr aus dem Weltall“, 1953; „Der Schrecken vom Amazonas“, 1954) ins Western-Genre kann sich durchaus sehen lassen. „Des Teufels Lohn“ („Man in the Shadow“, USA 1957) ist ein ebenso drastisches wie sozialkritisches modernes Westernpanorama, dessen Handlung in den 1950er Jahren spielt. Es ist ein um Authentizität bemühter Film, der sich nach überzeugendem Anfang eine Gratwanderung zwischen realistischer Erzählweise und Metaphorik leistet, die zwar Brüche aufweist, aber durch hervorragende Darstellung und eine straffe Inszenierung zu fesseln weiß. Psychologisch und in der Milieuzeichnung überzeugend, ist Jack Arnolds mit realistischer Deutlichkeit gestaltetes Westerdrama auch heute noch sehenswert.

DVD: Des Teufels Lohn. KochMedia 2020, Laufzeit etwa 77 Minuten