© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 34/20 / 14. August 2020

CD-Kritik: Primal Fear – Metal Commando
Hochgeschwindigkeit
Thorsten Thaler

Für die Zeitschrift Metal Hammer ist es das Album des Monats August, in den offiziellen deutschen Albumcharts landete es in der Einstiegswoche auf Platz sieben, dem höchsten Charteinstieg in der Bandgeschichte von Primal Fear. Die Power-Metal-Band um die beiden Gründungsmitglieder Mat Sinner und Ralf Scheepers hat mit ihrem jüngst erschienenen 13. Studioalbum, „Metal Commando“, ihrer Diskografie einen weiteren Meilenstein hinzugefügt.

1997 aus der Taufe gehoben, werden Primal Fear häufig mit Judas Priest verglichen. Sänger Scheepers hatte sich nach seiner Zeit bei Gamma Ray, mit denen er drei Alben aufnahm, Hoffnungen auf einen Job am Mikro der Briten gemacht; bis heute ähnelt seine Stimme der von Rob Halford.

Stilistisch an Judas Priest erinnern auch etliche riffsatte Stücke auf „Metal Commando“, darunter der Opener „I Am Alive“ sowie die Titel „Halo“ und „Afterlife“, allesamt Hochgeschwindigkeitskracher der edelsten Sorte mit einprägsamen Hooklines.

Eine andere Facette der Primal-Fear-Bandbreite bietet das Album mit der Akustik-Ballade „I Will Be Gone“, die allerdings trotz unterlegter Streicher auf einer Tränenskala kaum Sturzbäche auszulösen vermag. Sehr komplex wiederum ist der Schlußakkord, das dreizehn Minuten lange Epos „Infinity“ mit einem superben Instrumentalteil.

Primal Fear Metal Commando Nuclear Blast 2020  www.primalfear.de